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Plaque-Psoriasis

Deucravacitinib überzeugt in Studien

Deucravacitinib ist der erste TYK2-Inhibitor, der in klinischen Studien zur Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen untersucht wird. Positive Ergebnisse gibt es aus zwei Phase-III-Studien bei Psoriasis.
Sven Siebenand
11.05.2021  17:00 Uhr

Deucravacitinib ist ein oral verfügbarer Kinasehemmer. Der Wirkstoff ist selektiv gegen die Tyrosinkinase-2 (TYK2) gerichtet und hemmt damit die Signalkaskade der Interleukine IL-12 und IL-23 sowie jene von Typ-1-Interferon; dies sind zentrale Zytokine der Psoriasis-Pathogenese. Einen hohen Grad an Selektivität erreicht Deucravacitinib infolge der spezifischen Bindung des Wirkstoffs an die regulatorische statt die aktive Domäne von TYK2, die sich strukturell von den regulatorischen Domänen der Januskinasen (JAK) 1, 2 und 3 unterscheidet. In therapeutischen Dosen hemmt Deucravacitinib JAK1, 2 und 3 nicht.

Der TYK2-Inhibitor wird zur Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen untersucht; dazu zählen Psoriasis-Arthritis, Lupus, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und eben die Schuppenflechte. Bezüglich der letztgenannten Indikation macht Hersteller Bristol-Myers-Squibb (BMS) auf die positiven Ergebnisse der Phase-III-Studien POETYK PSO-1 und POETYK PSO-2 aufmerksam, in denen Betroffene mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis behandelt wurden.

In den Studien wurde Deucravacitinib in der Dosierung 6 mg einmal täglich mit Placebo und dem bei Psoriasis zugelassenen Phosphodiesterase-4-Hemmer Apremilast (30 mg zweimal täglich) verglichen. Co-primäre Endpunkte der Studien waren der Anteil an Studienteilnehmern, die nach 16 Wochen ein PASI-75-Ansprechen beziehungsweise einen sPGA-Score (Static Physician’s Global Assessment Score) von 0 oder 1 (= frei oder fast frei von Hautläsionen) erreichten. Die Ergebnisse: In Woche 16 erreichten 59 beziehungsweise 54 Prozent der Patienten, die mit Deucravacitinib behandelt wurden, ein PASI-75-Ansprechen gegenüber 13 und 9 Prozent der Patienten unter Placebo. Ein PASI-75-Ansprechen wurde in der Apremilast-Gruppe bei 35 und 40 Prozent  gesehen. Zudem erreichten 54 beziehungsweise 50 Prozent der Patienten unter Deucravacitinib  in Woche 16 ein sPGA-Ansprechen von 0/1. Unter Placebo trat dies bei 7 und 9 Prozent ein, unter Apremilast bei 32 beziehungsweise 34 Prozent der Patienten.

Deucravacitinib war in den Studien gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen des Kinasehemmers in Woche 16 waren Nasopharyngitis und Infektionen der oberen Atemwege sowie Kopfschmerzen, Durchfall und Übelkeit.

»Unserer Ansicht nach verfügt Deucravacitinib über ein Potenzial für verschiedene immunvermittelte Erkrankungen und wir setzen alles daran, unser umfassendes klinisches Programm mit dieser Substanz weiter voranzubringen«, so Mary Beth Harler, Head of Immunology and Fibrosis Development bei BMS. Man sei mit den Zulassungsbehörden im Gespräch, um diese mögliche neue Therapieoption in Zukunft geeigneten Patienten so schnell wie möglich zugänglich machen zu können. Bislang ist Deucravacitinib noch in keinem Land und für keine Indikation zugelassen.

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