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Zulassungsempfehlung
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Deucravacitinib-Tabletten bei Schuppenflechte

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA plädiert dafür, den Kinasehemmer Deucravacitinib (Sotyktu® 6 mg Filmtabletten, Bristol-Myers Squibb) zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zuzulassen. Das letzte Wort hat nun die EU-Kommission, meistens folgt sie aber den Empfehlungen des EMA-Gremiums.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 30.01.2023  07:00 Uhr

Deucravacitinib ist ein weiterer Januskinase-Hemmer (JAK-Hemmer), allerdings gibt es Unterschiede zu anderen Substanzen dieser Arzneistoffklasse. Der Neuling ist selektiv gegen die Tyrosinkinase-2 (TYK2) gerichtet. Diese gehört ebenfalls zur JAK-Familie. Die TYK2-Blockade führt zur Hemmung der Signalkaskade der Interleukine IL-12, IL-23 und von Typ-1-Interferonen. Dies sind zentrale Zytokine der Psoriasis-Pathogenese. Einen hohen Grad an Selektivität erreicht Deucravacitinib infolge der spezifischen Bindung des Wirkstoffs an die regulatorische statt die aktive Domäne von TYK2, die sich strukturell von den regulatorischen Domänen der JAK 1, 2 und 3 unterscheidet. In therapeutischen Dosen hemmt Deucravacitinib JAK 1, 2 und 3 nicht.

Sotyktu soll zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen, die für eine systemische Therapie infrage kommen, zum Einsatz kommen. Der Arzneistoff wird oral eingenommen.

In Phase-III-Studien konnte sich Deucravacitinib gegenüber Placebo und dem Psoriasis-Wirkstoff Apremilast behaupten. Dass der neue Arzneistoff in der Lage ist, den Hautzustand bei Betroffenen zu verbessern, zeigt der Anteil an Studienteilnehmern, die nach 16 Wochen ein PASI-75-Ansprechen beziehungsweise einen sPGA-Score (Static Physician’s Global Assessment Score) von 0 oder 1 (= frei oder fast frei von Hautläsionen) erreichten. Deucravacitinib war in den Studien gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Infektionen der oberen Atemwege.

Gut möglich, dass man zukünftig noch mehr von diesem neuen JAK-Hemmer hören wird. Er wird derzeit in mehreren klinischen Studien zur Behandlung verschiedener immunvermittelter Erkrankungen untersucht. Dazu zählen neben Psoriasis auch die Psoriasis-Arthritis, Lupus sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.

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