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ABDA-Präsident Preis 

»Der Versandhandel stört systematisch den Versorgungsauftrag«

ABDA-Präsident Thomas Preis hat der Zeitung »Die Welt« ein ausführliches Interview gegeben. Darin beschrieb er die wirtschaftliche Not vieler Apotheken und erklärte, welche Maßnahmen die Bundesregierung jetzt ergreifen solle. 
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 05.08.2025  11:46 Uhr

Gleich zu Beginn des Interviews hob der ABDA-Präsident die besondere Rolle der Apotheken vor Ort hervor: »Arzneimittel sind Waren besonderer Art, die eine heilende Wirkung haben, aber gleichzeitig auch Risiken und Nebenwirkungen aufweisen. Deshalb brauchen wir unbedingt eine fachkundige, persönliche Beratung vor Ort. Das ist weltweit so, und Deutschland braucht diesen Standard auch«, so Preis. 

Doch trotz ihrer wichtigen Funktion müssen immer mehr Apotheken schließen. Thomas Preis macht dafür vor allem die schwierige wirtschaftliche Lage der Offizinen verantwortlich: »Nach 13 Jahren ohne Erhöhung des Apothekenhonorars bei gleichzeitiger enormer Kostensteigerung geht die Rechnung für viele Apotheken wirtschaftlich nicht mehr auf. Deshalb erleben wir eine noch nie dagewesene Schließungswelle bei den öffentlichen Apotheken. Und es ist kein Ende abzusehen.«

Zwar habe die Bundesregierung versprochen, das Fixhonorar auf 9,50 Euro zu erhöhen, doch langfristig werde das nicht ausreichen. »Gut 80 Prozent der Honorarerhöhung werden dann schnell wieder aufgezehrt sein, wenn beispielsweise der Mindestlohn auf 15 Euro erhöht wird und deshalb das Gehaltsniveau in Apotheken steigt«, erklärte der ABDA-Präsident gegenüber der »Welt«. Nach seiner Einschätzung brauche es ein Honorar von 12 Euro; die im Koalitionsvertrag versprochenen 9,50 Euro seien daher nur ein »kleiner Schritt in die richtige Richtung«. 

Neue Aufgaben und alte Probleme 

Außerdem sprach sich der ABDA-Präsident dafür aus, dass die Apotheken bald weitere Aufgaben übernehmen dürfen. »Es spricht medizinisch und pharmazeutisch überhaupt nichts dagegen, dass Apotheken – bis auf wenige Ausnahmen – alle Impfstoffe impfen können. Hier können Apotheken genauso helfen wie bei der Früherkennung von Erkrankungen«, so Preis. Gerade bei vielen leichten Erkrankungen könnten die Apotheken auch als erster Ansprechpartner dienen und so die Praxen entlasten. 

Thomas Preis sprach auch über das seit Jahren anhaltende Problem der Liefer- und Versorgungsengpässe. Hier sei kurzfristig keine Verbesserung in Sicht. »Wir werden zunächst damit leben müssen. Besonders betroffen sind aktuell etwa Cholesterinsenker, ADHS-Medikamente und Präparate gegen psychische Beschwerden«, klagte der ABDA-Präsident im »Welt«-Interview. Es brauche dringend einen Abbau bürokratischer Hürden, damit flexibler auf Engpässe reagiert werden könne. 

Außerdem erklärte Preis, dass der Versandhandel »systematisch den Versorgungsauftrag der öffentlichen Apotheken« störe. Deutschland müsse daher – wie viele europäische Länder – den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verbieten. »Versandhändler können allein schon wegen der großen Entfernung zu den Patienten keine Gemeinwohlaufgaben wie schnelle Versorgung im Nacht- und Notdienst übernehmen. Dazu braucht es ein dichtes Apothekennetz vor Ort«, betonte der ABDA-Präsident. 

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