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Ernährungskultur

Der Streit ums Essen ist serviert

Auf dem Teller hört die Toleranz inzwischen auf. Die Debatte ums Essen wird immer radikaler und emotionaler. Schon lange geht es nicht mehr um Genuss, sondern die eigene Identität.
Jennifer Evans
27.11.2023  07:00 Uhr

Vegan, vegetarisch, flexitarisch oder doch Fleischliebhaber – die Vorlieben sind sehr individuell. Aber beim Essen geht es schon lange nicht mehr um den Geschmack, sondern um ein Statement. Und wehe dem, der ein falsches setzt. Viele haben es schon selbst miterlebt: Die Nahrungsaufnahme ist keine Privatangelegenheit mehr, sondern wird fröhlich kommentiert, bewertet oder gar verurteilt. Um möglichen Dissonanzen aus dem Weg zu gehen, entschuldigt sich der ein oder andere zuweilen schon im Voraus »fürs Sündigen«. Immer mehr Menschen scheinen mehr fürs Klima oder die Nachhaltigkeit zu essen, weniger für die Gesundheit oder – ganz profan – aus Hunger.

Was ist da passiert? Seit wann sind die kulinarischen Fronten so verhärtet – am Tisch, in den sozialen Medien und in der Politik? »Eine vegane Aktivistin bezeichnet Fleischesser als Mörder, die vegane Fleischerei in Dresden bekommt Hassmails und Morddrohungen«, berichtete vor Kurzem der MDR. Und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betonte jüngst, dass ein Leben ohne Schweinebraten zwar möglich sein möge, aber »nicht sinnvoll«. Er sprach sogar von einer drohenden »zwanghaften Veganisierung«. Tatsächlich leben laut einer aktuellen Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach rund 1,5 Millionen Veganer und 8 Millionen Vegetarier in Deutschland. Die große Mehrheit isst also Fleisch.

Eine Frage der Freiheit

Neben moralischen, ethischen und kulturellen Gesichtspunkten bringt die mittlerweile höchst emotionale Debatte noch einen weiteren Aspekt mit sich: Die Angst vor Verboten und damit einer Einschränkung der persönlichen Freiheit. Zwar ist der Fleischkonsum laut dem MDR-Bericht hierzulande in den vergangenen Jahren bereits um 15 Prozent zurückgegangen. Jeder Deutsche verzehrt demnach im Schnitt aber immer noch 52 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Zum Vergleich: Den europäischen Durchschnitt für 2023 prognostiziert die Statistik-Plattform »Statista« aktuell mit 43,6 Kilogramm pro Kopf.

Wenn Deutschland also konsequent den Weg der Nachhaltigkeit einschlagen möchte, sollte dann angesichts der Klimafolgen und Tierhaltung beim Fleischkonsum nicht auch ein Umdenken stattfinden? Zurzeit arbeitet die Bunderegierung jedenfalls an einer nationalen Ernährungsstrategie, die mehr auf Pflanzenkost setzt. Das klingt fast nach einem Kompromiss in der aufgeheizten Diskussion.

Zu beobachten ist auch: Die Kost in den deutschen Kantinen verändert sich. Statt Curry-Wurst ist Chili sin Carne oder Pesto-Pfanne gefragt. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich sogar vegetarische Essensangebote an Schulen, wie 2023 eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter 12.000 Menschen zeigte.

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