Der neue DAV-Vorstand |
Alexander Müller |
04.12.2024 11:32 Uhr |
Der neue Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV). / © PZ
Hubmann (Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands) ist seit April 2023 Vorsitzender des DAV. Er hatte das Amt im vergangenen Jahr von Thomas Dittrich übernommen, der aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten musste. Hubmann wurde mit 82 Prozent der Stimmen von der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt.
Anke Rüdinger (Vorsitzende des Berliner Apothekervereins) wurde als stellvertretende Vorsitzende ebenfalls wiedergewählt, sie erhielt 76 Prozent der Stimmen. An der Spitze des DAV bleibt also alles gleich, doch auf den Beisitzerposten gibt es einen kompletten Wechsel im Vorstand.
Hubmann wurde von Thomas Rochell, dem Vorsitzendem des Apothekerverbands Westfalen-Lippe vorgeschlagen, Gegenkandidaten für den Chefposten gab es nicht. Rochel verknüpfte mit seiner Wahlempfehlung aber einen klaren Wunsch. Die Apotheken hätten zwar viel erreicht, aber die Kernforderung einer Honoraranpassung leider nicht. Das bedeute für einen zukünftigen ersten Vorsitzenden einen klaren Auftrag: Politische Gespräche führen in Berlin mit allen Parteien. »Das wäre mein Auftrag für den nächsten Vorsitzenden«, so Rochell.
Hubmann sagte in seiner Kandidatenrede, dass »durchaus schwierige Jahre« hinter der Apothekerschaft lägen. »Die lassen wir hinter uns. Wir haben viel gelernt und werden jetzt nach vorne schauen.« Eine gewisse Unsicherheit besteht aus Sicht des alten und neuen Vorsitzenden in der nächsten Zeit aufgrund des anstehenden Regierungswechsels. Schon im anlaufenden Wahlkampf würden aktuell viele Gespräche mit den Vertreterinnen und Vertretern der Parteien geführt. »Wir kämpfen jetzt endlich nicht mehr gegen etwas, sondern für etwas: für eine Honorarerhöhung«, so Hubmann mit Verweis auf das erfolgreich verhinderte Apotheken-Reformgesetz.
Angesichts der neuen Struktur in der ABDA ist es aus Hubmanns Sicht besonders wichtig, dass DAV, Bundesapothekerkammer (BAK) und ABDA gut zusammenarbeiten. Die wirtschaftlichen Fragen sieht er weiterhin klar beim DAV angesiedelt. Die Apotheken benötigten jetzt eine Soforthilfe, allerdings werde jede neue Regierung einen Kassensturz machen. »Da heißt es wirklich kämpfen, um in der verschlechterten wirtschaftlichen Lage unsere Ziele zu erreichen.«
Rüdinger betonte in ihrer Bewerbungsrede, sie würde gern weitere vier Jahre im DAV-Vorstand arbeiten. Neben der wirtschaftlichen Stärkung der Apotheken sei es wichtig, dass Apotheken stärker wahrgenommen würden. »Wir werden noch viel zu wenig mitgedacht«, so Rüdinger. Sie sehe es als »große Aufgabe«, allen Menschen klarzumachen, wie wichtig Apotheken im Gesundheitssystem der Zukunft seien. »Diesen Weg möchte ich weiter begleiten.« Ihr Vorteil: Als Vorsitzende des Berliner Apothekervereins hat sie kurze Wege zu den politisch Veranstwortlichen und kann auch spontan Termine übernehmen. Wichtig war der Mitgliederversammlung zudem, dass der Berufsstand nicht nur von Männern repräsentiert wird.
Der ehemalige Vorsitzende Thomas Dittrich (Sächsischer Apothekerverband) hat seine gesundheitlichen Beschwerden überwunden und ist jetzt zu einer neuen Tätigkeit im Vorstand bereit. Er wurde mit 82 Prozent gewählt. Auch Thomas Preis (Apothekerverband Nordrhein) war schon einmal in dem Gremium und kehrt nun als Beisitzer in den Vorstand zurück (87 Prozent). Neu im Vorstand ist Jan-Niklas Francke (LAV Rheinland-Pfalz). Er wurde einstimmig (100 Prozent) in den Vorstand gewählt.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder Stefan Fink (LAV Thüringen) und Berend Groeneveld (LAV Niedersachsen) hatten bereits im Vorfeld angekündigt, nicht erneut anzutreten. Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, stand ursprünglich noch auf dem Wahlaufsatz. Ihre Kandidatur hatte sie aber »aus persönlichen Gründen« wieder zurückgezogen.