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Gendermedizin
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Der männliche Patient ist immer noch der Standard

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland sind Frauen, dennoch ist in der Medizin der männliche Patient die Norm. In der Forschung werden oft nur männliche Mäuse eingesetzt. Wenn neue Medikamente getestet werden, geschieht dies in der ersten Studienphase ebenfalls in der Regel mit gesunden Männern.
AutorKontaktdpa
Datum 08.03.2024  08:00 Uhr

Schnarchen ist nicht typisch männlich

In mehreren Bundesländern haben sich die Landesärztekammern das Thema geschlechtersensible Medizin auf die Tagesordnung gesetzt. Die Ärztekammer Niedersachsen mit zwei Frauen an der Spitze will dafür werben, dass das Thema verstärkt in Fortbildungen angeboten wird.

Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker ist Lungenfachärztin und Schlafmedizinerin, auch in ihrem Fachgebiet seien über Jahre Frauen zu wenig beachtet worden, sagt sie. Schnarchen mit Atemaussetzer hätte lange als Männerkrankheit gegolten. «Inzwischen stellen wir fest, dass Frauen genauso häufig krankhaft schnarchen, sie sind nur im Schnitt zehn Jahre älter.» In Gesprächen mit ihrer Ärztin und ihrem Arzt berichteten die Frauen aber oft nur von Abgeschlagenheit, sagt Wenker. Oft würde dies dann als typische Wechseljahre-Beschwerden abgetan und nicht richtig diagnostiziert.

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