Der Apothekenprotest in Dresden in Bildern |
Ev Tebroke |
30.11.2023 12:30 Uhr |
»Lieber ein stiller Fluss als ein Lauterbach«: Die Demonstrierenden in Dresden machten ihrem Unmut bei der Kundgebung Luft. / Foto: SAV
Die Reformpläne aus dem Hause Lauterbach sind aus Sicht der Apothekerschaft kontraproduktiv. Statt die flächendeckende Versorgung durch Vor-Ort-Apotheken zu stabilisieren, bewirke sie genau das Gegenteil: eine Schwächung der Apothekenstrukturen. Statt der von Lauterbach geplanten Filialisierung mittels Apotheken light, also Offizinen ohne Notdienst- und Rezepturerstellung und ohne Präsenz von Approbierten, sollten die bestehenden Apotheken endlich wirtschaftlich auf stabilere Fundamente gestellt werden. Dazu fordert die Apothekerschaft schon lange eine Erhöhung des Apothekenhonorars. Dieses war zuletzt vor zehn Jahren von 8,10 Euro auf 8,35 Euro erhöht worden und sei längst nicht mehr auskömmlich, so die Kritik.
»Viele Apotheken sind während der letzten Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Akuter Personalmangel, enorm gestiegene Betriebskosten, ein seit 20 Jahren nicht nennenswert angepasstes Honorar sowie das für uns zeitraubende und vor allem defizitäre Managen unzähliger Lieferengpässe führen zu immer mehr Schließungen. Unter diesen Umständen können wir zukünftig die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen,« so der Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands (SAV), Thomas Dittrich, im Vorfeld der Kundgebung. Der SAV hatte den Protesttag federführend organisiert.
Die Anpassung der Honorierung an die aktuellen Gegebenheiten sei nicht nur überfällig, sondern dringend notwendig, so Dittrich. »Es wird Zeit, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung nachkommt und die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung endlich wieder in den Fokus ihrer Politik rückt. Mit dem jetzigen Kurs werden Strukturen zerstört, die so einfach nicht wieder aufgebaut werden können.«
Diese Forderungen standen im Zentrum des Protestes und wurde lautstark von den etwa 3500 Demonstrierenden unterstützt. Auch von der Politik gab es Rückendeckung: Sowohl die Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) als auch Susanne Schaper, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, waren vor Ort. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte den Apotheken per Videobotschaft seine Unterstützung zu. Das sind die Bilder.