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Wenn’s im Mund juckt

Der Apfelallergie auf der Spur

Wer gegen Birkenpollen allergisch ist, verträgt meist auch bestimmte Äpfel nicht. Das ist laut dem Berliner Allergologen Karl-Christian Bergmann von der Charité typisch für eine Kreuzallergie. 
AutorKontaktPZ/dpa
Datum 12.11.2018  13:22 Uhr

Der Grund: »Das Obst enthält Allergene, die den wichtigsten Allergenen in Birkenpollen ähneln«, so Bergmann. In Deutschland gibt es seinen Angaben zufolge rund elf Millionen Erwachsene mit Heuschnupfen, von denen etwa jeder zweite auch allergisch auf Obst oder Gemüse reagiert. Bei den Äpfeln sind es gerade die gängigen Sorten aus dem Supermarkt wie Golden Delicious, Gala oder Jonagold.

»Die neueren Sorten, sogenannte Tafeläpfel, enthalten besonders viele Allergene«, erläutert Bergmann. Der Allergen-Anteil sei so hoch, weil ein anderer Abwehrstoff der Äpfel, die Polyphenole, durch Züchtungen stark reduziert worden sei, um süßere Sorten zu erzielen. Die für Aroma und Säure zuständigen Polyphenole schützen den Apfel vor Schimmelpilzen und sind laut Bergmann auch gesund für den Menschen. Der Spruch »Ein Apfel pro Tag erspart den Gang zum Arzt« treffe daher eher auf alte Apfelsorten zu, so der Mediziner. In einer kleinen Beobachtungsstudie entdeckten er und Kollegen weitere Vorteile der alten Sorten. Sie sind nicht nur verträglicher für Allergiker, sondern ihr regelmäßiger Verzehr kann sie auch resistenter gegen Problemäpfel machen und Heuschnupfen-Symptome reduzieren.

Jeweils zu Beginn und zum Ende der Studie aßen die rund 100 Teilnehmer einen «Problemapfel» der Sorte Golden Delicious. Dazwischen bekamen sie 90 Tage lang täglich alte Apfelsorten mit hohem Polyphenolgehalt wie Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne und Roter Boskoop. «Bis zum Ende haben etwa 70 Teilnehmer mitgemacht. Viele konnten den Golden Delicious im Anschluss besser vertragen und hatten auch in der darauffolgenden Heuschnupfensaison weniger Beschwerden», sagt Bergmann.

Berlepsch, Prinz Albrecht und der Winterglockenapfel

Welche Sorten für Allergiker verträglich oder unverträglich sind, tragen Willi Hennebrüder und Mitstreiter vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Lemgo (Nordrhein-Westfalen) zusammen. Rund 100 Apfelsorten enthält ihre im Internet veröffentlichte Liste bereits. Gute Erfahrungen machen Allergiker demnach unter anderem auch mit Berlepsch, Prinz Albrecht von Preußen und Weißem Winterglockenapfel.

Bergmann will nun verstärkt mit Kollegen aus Kasachstan kooperieren. Von dort stammt der Urvater des heutigen Kulturapfels, die Wildart Malus sieversii. »Heuschnupfen-Probleme wie hier kennt man dort nicht«, so der Wissenschaftler. Er will herausfinden, ob das am hohen Polyphenolgehalt der dortigen Apfelsorten liegt.

Auf Apfelkuchen und -kompott müssen Allergiker übrigens nicht verzichten: Die Allergene werden durch Hitze zerstört. Auch die Mikrowelle kann helfen, heißt es vom Deutscher Allergie- und Asthmabund. Die Empfehlung: »Gibt man den Apfel für eine Minute bei 600 Watt in die Mikrowelle, ist er noch knackig, aber die Allergenität ist deutlich verringert.«

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