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Prävention

Depression frühzeitig angehen

Soll man Depressionen erst behandeln, wenn alle klinischen Kriterien eingetreten sind? Oder ist es besser, schon bei ersten Anzeichen Interventionen zu starten? Diese Fragen stellten sich die Autoren einer Metaanalyse. Demnach kann eine präventive Therapie die volle Entfaltung der Krankheit oftmals verhindern. Doch ist noch unklar, ab wann man eingreifen soll und ob es wirtschaftlich und umsetzbar ist.
AutorKontaktPZ
Datum 16.01.2025  07:00 Uhr

Ab wann eine leichte, mittelgradige oder schwere depressive Episode vorliegt, darüber gibt es in der Psychiatrie genaue Vorstellungen. Eintreten müssen Hauptsymptome (depressive, gedrückte Stimmung, Interessenverlust/Freudlosigkeit und verminderter Antrieb) und daneben verschiedene Nebensymptome. Je nachdem, wie viele Haupt- und Nebensymptome erfüllt sind, teilt man die Schweregrade ein. Behandelt wird erst, wenn die klinischen Kriterien für eine Depression erfüllt sind.

Dr. David Ebert, Professor für Psychology und Digital Mental Health Care an der Technischen Universität München (TUM) erklärt in einer Meldung der Universität, dass derzeit ein Umdenken stattfinde. »Wir haben die existierenden wissenschaftlichen Studien zum Thema untersucht, um herauszufinden, ob Hilfsangebote, die früher ansetzen, eine depressive Störung verhindern können.«

Dazu hat das Team 1000 internationale Studien durchgesehen; 30 davon entsprachen den Kriterien des Vorhabens, so Juniorprofessorin Dr. Claudia Buntrock vom Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG), Medizinische Fakultät der Universität Magdeburg.

In der Metaanalyse haben die Autoren die Daten von 7201 Patientinnen und Patienten mit unterschwelliger Depression zusammengeführt. Der Grad der Depression wurde durch ein diagnostisches Interview erfasst. In der Behandlungsgruppe (3697 Teilnehmende) wurde eine therapeutische Intervention absolviert, die Kontrollgruppe (3504 Teilnehmende) wurde nicht behandelt. Etwa 31 Prozent waren männlich, 69 Prozent weiblich, und 0,2 Prozent machten keine Angaben zum Geschlecht.

Die therapeutischen Angebote waren auf sechs bis zwölf Sitzungen angelegt und umfassten Verhaltenstherapie, Problemlösungstraining oder Entspannungsübungen für einen erholsamen Schlaf. Die Interventionen wurden entweder persönlich oder digital angeboten.

Häufig lässt sich eine Depression vermeiden

Durch die frühe Intervention sank die Inzidenz für eine schwere depressive Episode. Das Risiko, innerhalb der ersten sechs Monate nach der Behandlung zu erkranken, war um 42 Prozent geringer. Wurde der Zeitraum auf ein Jahr ausgedehnt, waren 33 Prozent weniger schwere Episoden aufgetreten. Für längere Zeiträume fehlen die Daten.

Hatten die Probanden noch keine Psychotherapie-Erfahrung, war der präventive Effekt stärker im Vergleich zu Personen, die schon mal eine Psychotherapie hatten. Personen mit moderaten bis moderat schweren depressiven Symptome oder vermehrten Angstsymptomen sprachen auf die Behandlung stärker an. Alter, Bildungsgrad und Geschlecht beeinflussten die Wirksamkeit nicht.

»Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass wir auch bei der psychischen Gesundheit durch Prävention viel erreichen können«, sagt Ebert. Allerdings sei zurzeit vielerorts die Nachfrage nach Therapieplätzen viel größer als das Angebot. Dies könne die Umsetzbarkeit der präventiven Konzepte behindern.

»Wegen der signifikanten Krankheitslast sollten präventive, psychologische Interventionen für Personen mit unterschwelliger Depression von Klinikern und politischen Entscheidungsträgern berücksichtig werden«, schließen die Autoren.  Allerdings müsse man noch klären, ab welchem Schweregrad der Depression Präventionsmaßnahmen sinnvoll seien.

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