| Jennifer Evans |
| 21.04.2023 07:00 Uhr |
Dass Beiträge auf Online-Plattformen Hinweise darauf liefern können, ob Menschen in den nächsten Monaten eine Depression entwickeln, ist nicht neu. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zum Beispiel belegte, dass Betroffene etwa ihre Wortwahl ändern. So wählen sie in ihren Postings dann häufiger die Worte »ich« oder »mich«. Diese verstärkte Ich-Perspektive schreiben die Wissenschaftler Menschen zu, die besonders mit sich beschäftigt sind. Weitere Warnzeichen sind Ausrücke wie »Tränen«, »weinen«, »Schmerz« oder »allein«. Auch körperliche Beschwerden waren ein Thema in der Kommunikation von Menschen, denen es nicht so gut geht. Begriffe wie »Kopf«, »Krankenhaus«, »Operation«, »müde« bestätigten den Autoren zufolge, dass Depressionen in der Regel mit körperlichen Symptomen einhergehen. Außerdem äußerten die Betroffenen sich häufiger feindselig, schreiben beispielsweise von »Hass«.
Eine andere Untersuchung war zu dem Schluss gekommen, dass die Social-Media-Fotos depressiver Menschen tendenziell blauer, grauer oder dunkler sind und zudem weniger Likes bekommen als die Bilder von Accounts nicht depressiver Personen. Ob ein Urheber allerdings auf einem Foto selbst glücklich oder traurig aussieht, lässt demnach keinen Rückschluss auf dessen geistige Gesundheit zu.