Pharmazeutische Zeitung online
Patientenbeauftragter in Herford

Defizitäre Apotheke? Keine Seltenheit

Bei einem Besuch im Kreis Herford hat der Patientenbeauftragte des Bundes, Stefan Schwartze, sich ein Bild über die angespannte Lage der Apotheken gemacht. Einmal mehr ging es um die Reformpläne des BMG und deren Folgen für die Apotheken. Schwartze sicherte zu, die Sorgen der Apotheken mit nach Berlin zu nehmen.
PZ
27.08.2024  17:08 Uhr

Dass eine Apotheke defizitär ist, ist leider keine Seltenheit – das hat der Patientenbeauftragte des Bundes, Stefan Schwartze, bei einem Apothekenbesuch in Ostwestfalen erfahren müssen. Im Kreis Herford informierte sich der SPD-Politiker über die wirtschaftlich angespannte Lage vieler Apotheken und über die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die diese Schieflage noch verschlimmern und zudem die Versorgung beeinträchtigen würden. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) informierte jetzt über den Besuch.

Wenn besagte defizitäre Apotheke im Kreis Herford schließen würde, wäre das »eine Katastrophe für die Region«, wie Jens Kosmiky, Vorsitzender der Bezirksgruppe Herford im AVWL, sagte. »Wir wollen die Patienten nicht im Stich lassen und die Mitarbeiter brauchen etwas zum Essen auf dem Tisch«, so Kosmiky laut der Mitteilung. Also bleibe die Apotheke im Kreis Herford geöffnet – und werde von anderen Standorten quersubventioniert. Dies stehe für viele andere Apotheken in Westfalen-Lippe.

Wie angeschlagen viele Apotheken sind, hatte der Patientenbeauftragte sich bereits im vergangenen November von Kosmiky sowie dem Kreisvertrauensapotheker Edward Mosch erklären lassen. Nun kam Schwartze erneut mit den beiden Apothekern zusammen – und musste sich anhören, dass sich die Lage keineswegs verbessert hat.

Die Gründe sind eigentlich hinreichend bekannt: Es gibt seit 20 Jahren keine Anpassung des Fixums, während die Sach- und Personalkosten sowie die Inflation in die Höhe schießen. »10 Prozent der Apotheken sind mittlerweile defizitär, ein Drittel wirtschaftlich gefährdet«, so Kosmiky.

Wirtschaftliche Schieflage

Die mit dem Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) geplante Umverteilung des Honorars verschärfe die Situation noch. Bekanntlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, das Fixum schrittweise anzuheben, gleichzeitig aber den variablen Anteil des Apothekenhonorars zu kürzen. Das soll laut den Plänen zwar kleineren Apotheken wirtschaftlich helfen, am Ende werde es aber nur zu noch mehr defizitären Betrieben führen, legten Kosmiky und Mosch dem Patientenbeauftragten dar. »Damit ist keine kleine Apotheke zu retten, stattdessen werden weitere in wirtschaftliche Schieflage geraten«, warnte Kosmiky. »Es ist mittlerweile schlicht zu wenig Geld im System.«

Dass das BMG mit dem ApoRG zudem de facto Leistungskürzungen plane, machten die beiden Apotheker dem SPD-Politiker deutlich. Denn wenn Approbierte wie geplant nur noch stundenweise in der Offizin anwesend sein müssten und die Leitung ansonsten einer PTA übergeben werde, fielen Leistungen wie die Medikationsberatungen, Impfungen, individuelle Rezepturen, sichere Versorgung mit Betäubungsmitteln und im Übrigen auch Nacht- und Notdienste weg. »Die Pläne führen zu Leistungskürzungen für die Patienten und letztlich zu einer Zwei-Klassen-Versorgung. Sie sind zudem ein Risiko für die Sicherheit der Patienten«, so Mosch.

Insbesondere die »Apotheke ohne Apotheker« stieß beim Patientenbeauftragten auf Skepsis, wie es in der Mitteilung hieß. Schwartze kündigte an: »Ich nehme die Sorgen und Bedenken ernst und werde sie mit nach Berlin nehmen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa