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Jahresrückblick

Das waren 2023 die medizinischen Highlights

Neue Impfstoffe, das erste Twinkretin und die erste zugelassene CRISPR/Cas9-basierte Gentherapie – das Jahr 2023 hat einige medizinische Fortschritte gesehen. Und nicht zu vergessen: auch das Ende der Coronapandemie.
Christina Hohmann-Jeddi
27.12.2023  09:00 Uhr

Die Medizinnachrichten im Jahr 2023 waren stark von den GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Liraglutid bestimmt. Diese senken nicht nur den Blutzucker und helfen effektiv bei der Gewichtsreduktion, sondern bringen auch erhebliche Vorteile für die kardiovaskuläre Gesundheit mit sich. Folgerichtig wurden sie vor Kurzem vom Fachjournal »Science« mit dem Titel »Durchbruch des Jahres 2023« bedacht. Die Adipositasepidemie habe ihren Gegner in Form der Inkretinmimetika gefunden, hieß es zur Begründung. Noch einen Schritt weiter geht in dieser Hinsicht Tirzepatid (Mounjaro®), der in diesem Jahr zugelassene duale Agonist an GLP-1- und GIP-Rezeptoren, der noch stärker blutzuckersenkend und gewichtsreduzierend wirkt als die GLP-1-Rezeptor-Agonisten.

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten – und bei den Inkretinmimetika zählen zu den Schattenseiten eine schlechte Lieferbarkeit und Fälschungen von Semaglutid- und Liraglutid-Präparaten, die Mitte Juli erstmals bekannt wurden und für Aufregung in den Apotheken sorgten.

Aber auch neben den aufmerksamkeitsstarken GLP-1-Rezeptoragonisten gab es einige wichtige medizinische Neuerungen in diesem Jahr. Zu nennen sind hier vor allem die zwei neuen Impfstoffe gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Als erster Schutzimpfstoff wurde im Juni Arexvy® von GSK zur Immunisierung von Personen ab 60 Jahren in der EU zugelassen. Als zweiter Impfstoff erhielt Abrysvo® von Pfizer eine Zulassung – sowohl für Senioren als auch für Schwangere.

Auch wenn die beiden Vakzinen in diesem Winter noch nicht in größerem Ausmaß zum Einsatz kommen, weil es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt, werden sie doch in der Zukunft wichtige Werkzeuge zum Schutz vor den zumindest für Neugeborenen und Senioren gefährlichen Infektionen darstellen.

Bemerkenswert war auch die weltweit erste Zulassung eines Chikungunya-Impfstoffs durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im November. Der lebend-attenuierte Impfstoff Ixchiq® von Valneva dient der Vorbeugung einer durch Chikungunyavirus verursachten Erkrankung bei Personen ab 18 Jahren. Der Bedarf für einen solchen Impfstoff ist groß: Der durch Mücken übertragene Erreger hat sich inzwischen auf 110 Länder ausgebreitet und durch den Klimawandel wird sich das Problem noch verstärken. Obwohl die Sterblichkeit bei Chikungunya-Erkrankungen gering ist, ist die Krankheitslast hoch.

Als medizinisches Highlight kann mit Sicherheit auch die Zulassung der ersten CRISPR/Cas9-basierten Gentherapie genannt werden. Casgevy® (Exagamglogen autotemcel) von Vertex Pharmaceuticals ist in Großbritannien und den USA zugelassen und in der EU zur Zulassung empfohlen. Zum Einsatz kommen soll die Therapie bei Patienten mit Sichelzellanämie und β-Thalassämie. Hierzu werden den Patienten Blutstammzellen aus dem Knochenmark entnommen, die dann ex vivo mit der Genschere so verändert werden, dass ein bestimmter Transkriptionsfaktor nicht mehr hergestellt wird, der die Bildung von fetalem Hämoglobin blockiert. Wird das fetale Hämoglobin gebildet, entstehen auch wieder normal geformte rote Blutkörperchen und die Symptomatik reduziert sich.

Äußerst relevant in diesem Jahr, aber zurecht schon wieder verdrängt ist, dass die Coronapandemie nach drei Jahren ein Ende gefunden hat. Nachdem im April Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) die Pandemie für Deutschland für beendet erklärt hatte und die letzten Schutzmaßnahmen auslaufen ließ, hob die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang Mai  den weltweiten Gesundheitsnotstand auf. Nun ist das SARS-Coronavirus-2 eines von mehreren Viren, die jedes Jahr im Winter verstärkt auftreten. In diesem Jahr fällt die Erkrankungswelle im Winter besonders heftig aus. Inzwischen ist in Deutschland jeder zehnte Mensch an einem Atemwegsinfekt erkrankt, meldet das Robert-Koch-Institut aktuell.

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