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Belastungen des Gesundheitswesens

Das Not in Notaufnahme steht für Notfall 

Viele Menschen mit Gesundheitsproblemen suchen direkt die Notaufnahme einer Klinik auf – auch wenn sie gar keinen Notfall haben. Dies ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK. Der Chef der Krankenkasse AOK fordert deshalb eine bessere Steuerung.
dpa
23.07.2025  16:18 Uhr

Zu viele Betroffene mit gesundheitlichen Problemen steuern einer repräsentativen Befragung zufolge häufig direkt eine Notaufnahme an, statt zuvor auf eine Ersteinschätzung durch ärztliches Personal zu setzen. Die Folgen sind nach Angaben der Krankenkasse AOK überfüllte Notaufnahmen, zusätzlich strapaziertes Gesundheitspersonal und verunsicherte Patientinnen und Patienten. Die Krankenkasse fordert deshalb eine zügige Reform der Notfallversorgung.

Der Forsa-Unfrage zufolge, haben mehr als die Hälfte der Menschen, die in den vergangenen fünf Jahren die Notaufnahme einer Klinik in Niedersachsen direkt aufgesucht haben, dies ohne vorherige fachliche Ersteinschätzung selbst entschieden. Nur 14 Prozent der Hilfesuchenden kamen demnach nach Beratung durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 in die Notaufnahme, 30 Prozent wurden über ihre Arztpraxis in die Klinik geschickt. 

Warum Hilfesuchende direkt in die Notaufnahme gehen

34 Prozent der Befragten in Niedersachsen gaben der Umfrage zufolge an, sie hätten, unbeachtet der Wartezeiten in der Notaufnahme, diese direkt aufgesucht, da sie sich zu schlecht fühlten, um abwarten zu können. 14 Prozent erklärten, plötzlich Angst vor einem lebensbedrohlichen Problem wie Schlaganfall oder Herzinfarkt gehabt zu haben. 10 Prozent gaben an, keinen Facharzttermin bekommen zu haben, bevor sich ihr gesundheitliches Problem akut verschlimmert habe.

Die Befragung ergab zudem, dass vor allem bei jüngeren Menschen zwischen 18 und 39 Jahren die Bereitschaft, sich bei Beschwerden in die Notaufnahme einer Klinik zu begeben, ausgeprägter ist, als etwa bei über 60-Jährigen. In den vergangenen fünf Jahren haben sogar 39 Prozent angegeben, ohne Rettungsdiensteinsatz hierfür eine Klinik aufgesucht zu haben. Die Gründe sind vielfältig.

Wie die Notfallversorgung entlastet werden soll

Um für eine Verbesserung zu sorgen, müsse die Bundesregierung die bereits seit Anfang 2024 geplante Notfallreform schnellstens umsetzen, sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Niedersachsen, Jürgen Peter, in einer Mitteilung. »Um eine Entlastung der Notaufnahmen zu erreichen und Hilfesuchende gleichzeitig auf den passenden Behandlungsweg zu schicken, muss die Steuerung tatsächlicher und vermeintlicher Notfälle dringend verbessert werden.«

Nicht nur auf Bundesebene gibt es Pläne für eine Reform. Auch in Niedersachsen soll die Notfallversorgung verbessert werden – konkret geht es darum, dass kranke Menschen die richtige Nummer wählen: den Notruf 112 für lebensgefährliche Situationen und die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 bei kleineren Beschwerden wie Erkältungen.

Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst besteht laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) bereits seit 10. April 2012. Inwiefern ein bereits seit 13 Jahren bestehendes System für eine Verbesserung sorgen soll, bleibt fraglich. Eine Studie des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) aus dem Jahr 2023 ergab, dass nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der 1050 Befragten die bundesweit einheitliche 116 117 nennen konnten. Die Bekanntheit des ärztlichen Bereitschaftsdienst steigerte sich unter Nennung der Telefonnummer immerhin auf zwei Drittel der Befragten. Noch weniger Teilnehmende kannten die Website 116117.de (neun Prozent) sowie die 116117-App (vier Prozent).

Seit einigen Wochen greift beim ärztlichen Bereitschaftsdienst in Niedersachsen schon ein neues System mit mehr Telemedizin. Dies soll den Patienten schnellere Hilfe verschaffen und die Ärztinnen und Ärzte insbesondere von Hausbesuchen entlasten. Der ärztliche Bereitschaftsdienst hilft außerhalb der Sprechstundenzeiten und ist rund um die Uhr erreichbar.

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