Pharmazeutische Zeitung online
Pangenom

Das menschliche Genom wird diverser

Ein internationales Forschungsteam hat eine Sammlung von menschlichen Genomen in einer Datenstruktur erstellt. Anders als das bisherige Referenzgenom, das weitestgehend von einem Individuum stammt, bildet dieses sogenannte Pangenom die Diversität der Menschheit ab und soll das Referenzgenom daher ablösen.
Christina Hohmann-Jeddi
12.05.2023  12:30 Uhr
Das menschliche Genom wird diverser

Im Jahr 2001 wurde erstmals die Sequenz des menschlichen Genoms entschlüsselt und der Forschung zur Verfügung gestellt. Bis vor Kurzem galt dieses erste, weitestgehend von einem Individuum stammende Erbgut GRCh38 als Referenzgenom für genetische Analysen. Es wies aber noch Lücken auf, die das Telomere-to-Telomere-Konsortium (T2T) im Jahr 2022 mit der Veröffentlichung eines vollständigen Genoms (T2T-CHM13) schloss. Aber auch dieses stammt weitestgehend von einem Individuum und kann als einzelnes Genom nicht die genetische Diversität des Menschen abbilden.

Das internationale Forschungsteam Human Pangenome Reference Consortium (HPRC) hat sich dieses Problems angenommen und eine umfassende Genomversion erarbeitet, die möglichst viele verschiedene DNA-Varianten abbilden soll. Einen ersten Entwurf dieses Pangenoms stellt das HPRC aktuell im Fachjournal »Nature« vor. In ihm sind Gensequenzen von 47 Menschen unterschiedlicher Herkunft vereint und es enthält 119 Millionen Basenpaare und 1115 Genduplikationen mehr als das bisherige Referenzgenom GRCh38.

Das Ziel des Konsortiums ist es, die Erbgutsequenzen von 350 Individuen in einer Datenstruktur zu vereinen. Bereits jetzt sei das Pangenom dem bisherigen Referenzgenom aber überlegen, etwa beim Auffinden von Einzelnukleotidvariationen (SNV) oder größeren DNA-Variationen (Strukturvarianten), berichtet die Autorengruppe der Publikation. Insgesamt würden nun 99 Prozent des Genoms mit einer Genauigkeit auf Basenpaar-Level von 99 Prozent dargestellt. Ermöglicht wurde dies durch verbesserte Sequenziertechniken und Algorithmen, die die sequenzierten DNA-Abschnitte zusammensetzen.

In begleitenden Veröffentlichungen in derselben »Nature«-Ausgabe verwenden Forschungsgruppen das Pangenom für verschiedene Fragestellungen. In der ersten Publikation erarbeitete ein Team um Dr. Mitchell R. Vollger von der University of Washington in Seattle eine Karte von SNV in sogenannten Duplikations-Segmenten. Das sind DNA-Bereiche, die mehrfach an verschiedenen Stellen im Genom vorkommen und sich stark ähneln. Dabei entdeckten sie Millionen von bisher nicht kartierten SNV.

In der zweiten Arbeit von Dr. Andrea Guarracino und Kollegen von der University of Tennessee in Knoxville konnten die Forschenden in der DNA-Struktur Belege für einen DNA-Austausch finden, der bisher nur vermutet worden war, aber aufgrund von Datenmangel nicht nachgewiesen werden konnte.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa