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Reaktion auf Reformpläne

»Das Letzte, was die Branche braucht«

Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Apothekenreform sind »das Letzte, was die Branche in diesem Winter braucht«, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge, zur PZ. Auch aus der Ampel kommt Kritik.
Cornelia Dölger
21.12.2023  13:05 Uhr
»Das Letzte, was die Branche braucht«

Die Pläne für eine Neustrukturierung der Apothekenlandschaft inklusive »Apotheken light«, also mit Arzneimittelabgabe ohne anwesende Approbierte, sowie einer Honorarumverteilung, stoßen bei der Opposition auf scharfe Kritik.

»Einmal mehr spielt Minister Lauterbach die Apotheken auf dem Land und in der Stadt gegeneinander aus«, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge, zur PZ. »Das ist das Letzte, was die Branche in diesem Winter braucht.« Die Umverteilung von Millionensummen löse kein einziges Versorgungsproblem vor Ort, so Sorge über die gestern bekannt gewordenen Eckpunkte des BMG für eine »Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform«. Über den Wortlaut des Papiers berichtet die PZ heute.

Der Minister bleibe mit den Ideen Sofortmaßnahmen schuldig, um angeschlagenen Apotheken in der jetzigen Lage zu helfen. Denn bis zum Sommer, wenn das Gesetz frühestens in Kraft treten dürfte, plane er offenbar keine weiteren Unterstützungsmaßnahmen. Damit sei klar: »Ähnlich wie bei den Kliniken schaut der Minister einer kalten Marktbereinigung tatenlos zu.« Und offensichtlich nehme er in Kauf, dass die Zahl der Apotheken in Deutschland auch kommendes Jahr weiter sinken wird.

Wie sollen Apotheken Hoffnung schöpfen?

Bei der geplanten Erhöhung des Apothekenfixums bleibe er weit unter den Erwartungen der Apothekenverbände, obwohl die letzte Erhöhung über zehn Jahre zurückliegt. »Minister Lauterbach wird erklären müssen, wie Apotheken in akuter wirtschaftlicher Schieflage aus einer solchen Ankündigung Hoffnung schöpfen sollen.«

Nach Lauterbachs Vorstellung soll in Landfilialen mit Hilfe von Telepharmazie eine Arzneimittelabgabe auch ohne Approbierte vor Ort möglich sein, wenn sich PTA bei Bedarf per Video Unterstützung holen können. Diese Idee bezeichnete Sorge als »höchst fragwürdig«. Denn: »Die allermeisten Versicherten vertrauen auf den Rat des Apothekers oder der Apothekerin vor Ort.«

Antworten auf den anhaltenden Personal- und Fachkräftemangel in der Apothekenbranche lieferten die Pläne ebenfalls nicht, kritisierte Sorge weiter. Vielmehr schienen sie dabei überhaupt keine Rolle zu spielen. »Statt die Nachwuchsgewinnung zu stärken, wird mittlerweile um Cent-Beträge gefeilscht.« All das stehe unter dem Damoklesschwert der nach wie vor höchst prekären Haushaltslage im Bund. Sorge unterstrich: »Für die Apotheken geht mit den neuen Eckpunkten abermals Planungssicherheit verloren.«

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