Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Apothekenvergütung im Ausland

Das Honorar im europäischen Vergleich

Wie sieht die Apothekenvergütung in unseren Nachbarländern aus und ist dort eigentlich alles besser? Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Hans-Peter Hubmann, nahm die Teilnehmenden des PZ-Managementkongresses mit auf eine Reise über die Landesgrenzen hinweg.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 22.03.2024  17:00 Uhr

Dem Berufsstand der Apotheker ist schon lange klar, dass sich in Deutschland zu wenig Geld im Apothekensystem befindet. »Aber so richtig berauschend ist es auch im Ausland nicht.« Damit nahm der DAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann das Fazit seines Vortrags gleich schon vorweg.

Den österreichischen Kollegen mache insbesondere die starke Lobby der Ärzte zu schaffen. Die Medikationsanalyse durchzuboxen, sei dort ein riesiger Schritt gewesen. In Österreich schaue man mit Blick auf die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) neidisch auf Deutschland, so Hubmann: »Sie wollen praktisch das, was wir schon haben.«

Apothekenspanne sinkt in Österreich

Dafür herrscht bei den Nachbarn ein absolutes Abgabeverbot von Arzneimitteln in der Selbstbedienung. Allerdings ist die Sache mit dem Dispensierrecht für die Ärzte in Österreich wiederum nicht so streng geregelt wie hierzulande. Allgemeinmediziner dürfen laut Hubmann einen Antrag auf Bewilligung einer sogeannten »ärztlichen Apotheke« stellen, wenn sich im selben Ort keine öffentliche Apotheke befindet oder die Praxis mehr als sechs Kilometer von der nächsten Offizin entfernt liegt.

Zudem ist in Österreich ein Trend zu beobachten. Die Verschreibung höherpreisiger Präparate reduziert die Apothekenspanne. Diese sei zwischen 2011 und 2020 von mehr als 18 Prozent auf gut 13 Prozent gesunken. Zum Vergleich: In Deutschland liegen wir nach Hubmanns Angaben bei 21 Prozent. Die Packungsvergütung belaufe sich in Österreich auf etwa 4 Euro. »Unser Fixum hat uns also bislang geschützt«, stellte Hubmann klar.

Schweiz vergütet Beratung unabhängig 

In der der Schweiz sind die meisten Vor-Ort-Apotheken in Ketten oder Kooperationen organisiert. Jeder Kanton regelt dort selbst, unter welchen Bedingungen die Mediziner Arzneimittel abgeben dürfen. In Kantonen, in denen sie Medikamente dispensieren dürfen, ist die Apothekendichte deutlich geringer als in jenen Kantonen, in denen allein die Offizin die Arzneimittel abgibt.

Die Beratungsleistung wird in der Schweiz unabhängig von Preis und Menge eines Arzneimittels vergütet. Allerdings zahlen die Schweizer Apotheken den Großhandel von der Apothekenmarge aus dem Verdienst der Kassen. Die Großhändler kassierten dort 6 bis 9 Prozent, so Hubmann. »In der Schweiz herrscht auch nicht das pharmazeutische Schlaraffenland.«

Mehr Impfungen in Frankreich

In Frankreich ist die Vergütung vom Arzneimittelpreis abgekoppelt. Apotheker erhalten pro Packung eines erstattungsfähigen Arzneimittels 1 Euro beziehungsweise 2,70 sowie 50 Cent pro Rezept jeweils zuzüglich Umsatzsteuer. Ein zusätzliches Honorar gibt es bei komplexen und spezifischen Arzneimitteln sowie für Rezepte mit erstattungsfähigen Präparaten für Kinder unter drei Jahren und Menschen ab 70 Jahren.

Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Ärzte in Frankreich ebenfalls Medikamente abgeben, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Und die pDL sind laut Hubmann zwar insgesamt schlechter vergütet. Allerdings dürften die französischen Offizinen seit 2022 deutlich mehr unterschiedliche Impfungen anbieten sowie eine Reihe weiterer Services aus den Bereichen Prävention, Patientenbetreuung und Erstversorgung, als dies in Deutschland der Fall sei.

Das Betriebsergebnis der Franzosen liegt allerdings meist nur zwischen 13 bis 15 Prozent. Hubmann: »Bei der Entlohnung sind die Franzosen arm dran.« Die Vor-Ort-Apotheken hätten sich jedoch inzwischen anderswo Nischen gesucht, um sich über Wasser zu halten.

Hubmann war wichtig zu zeigen: »In unserem Kampf für den Berufsstand und eine bessere Vergütung sind wir nicht alleine.« Und der DAV-Vorsitzende ist sicher: »Wir werden die deutschen Apotheken zu einem guten Leben führen.«

 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa