Darum sollten wir wie Jäger und Sammler leben |
Jennifer Evans |
22.01.2024 07:00 Uhr |
Untersuchungen zu Menschen, die in den sogenannten blauen Zonen leben, zeigen demzufolge ebenfalls, dass die überwiegend pflanzliche Ernährung zu einer höheren Lebenserwartung beitragen kann. Diese Zonen bezeichnen geografische Gebiete, deren Bewohner ungewöhnlich alt werden.
Es gibt aber noch mehr Aspekte: Jäger und Sammler bewegten sich deutlich mehr, bedingt allein durch ihren nomadischen Lebensstil. Dem Beitrag zufolge legten sie täglich Entfernungen zwischen sechs bis 16 Kilometer zurück. In der heutigen Zeit wird Erwachsenen empfohlen, sich mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche mäßig intensiv oder mindestens 75 bis 150 Minuten intensiv zu bewegen. Damit können wir den Gemeinschaften von damals lange nicht das Wasser reichen. Aber dennoch: Regelmäßig aktiv zu sein, zahlt sich aus. Körperliche Fitness und Muskelaufbau fördere die Gesundheit und verlängere das Leben, betonen die Wissenschaftler.
Wer sich aber wirklich von den Jägern und Sammlern inspirieren lassen will, sollte beim Sport auf Intervalltraining setzen. Der Wechsel von verschiedenen Belastungsphasen komme der körperlichen Betätigung der früheren Gemeinschaften am nächsten, weil es den Abläufen beim Jagen ähnele, heißt es. Wer zudem ihr Bewegungsmuster des ständigen Hockens und wieder Aufstehens nachahme, wie die Wild- und Feldbeuter es bei der Nahrungssuche taten, dessen Gesundheit profitiert laut der Wissenschaftler ebenfalls. Mit diesem Training ließen sich nämlich jene Muskelgruppen stärken, die im Alter relevant sind, um etwa die körperliche Unabhängigkeit möglichst lang zu erhalten.
Zwar geben die Autoren zu, dass wir natürlich nicht wieder zu Jägern und Sammlern werden können. Aber ihrer Ansicht nach bedeutet das nicht, dass trotzdem viele kleine positive Veränderungen möglich sind, um gesünder zu leben.