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Schlangenbisse

Dank Selbstversuch auf dem Weg zum Universalmittel

Königskobra, Schwarze Mamba,  Inlandtaipan – ein Mann verabreicht sich stetig Toxine von Giftschlangen  und lässt sich Hunderte Male beißen. Schließlich ist er gegen viele Gifte immun. Auf Basis seines Bluts soll nun ein breit wirksames Mittel gegen Schlangenbisse entwickelt werden.
AutorKontaktdpa
Datum 05.05.2025  09:15 Uhr
Im Tierversuch hoch wirksam gegen 13 Schlangenarten

Im Tierversuch hoch wirksam gegen 13 Schlangenarten

Aus seinem Blut isolierten die Forscher zwei besonders breit wirkende Antikörper (LNX-D09 und SNX-B03) und kombinierten sie mit einem Enzym-Hemmer zu einem Wirkstoff, der vor gleich mehreren Giften verschiedener Giftnattern schützen soll. In der Studie wurde dieser Cocktail an Mäusen getestet, die zuvor Gifte verschiedener Giftnattern verabreicht bekamen. Dabei bot das Mittel vollständigen Schutz gegen Gifte von 13 Schlangenarten – darunter waren die Königskobra, die Schwarze Mamba und der Inlandtaipan, der als weltweit giftigste Schlange gilt. Gegen sechs weitere Spezies (darunter die Grüne Mamba) bot der Cocktail einen teilweisen Schutz. Die Forschenden räumen ein, dass diese Erfolge an Mäusen noch nicht ausreichen. In einem nächsten Schritt soll das Gegengift in Tierarztkliniken an Hunden getestet werden, die von Schlangen gebissen wurden.

Eine weitere Einschränkung sieht der nicht an der Studie beteiligte Biochemiker Tim Lüddecke von der Universität Gießen darin, dass die Wirkung auf die Gruppe der Giftnattern begrenzt sei: »Die Gifte der Vipern, welche völlig anders wirken und anders aufgebaut sind, werden nicht adressiert.« Das habe wichtige Konsequenzen in der Anwendung, denn diese Gruppe von Schlangen (Viperidae) verursache einen Großteil der Schlangenbisse.

Neue Produkte könnten Antiseren ersetzen

Lüddecke kritisiert außerdem, die Studie konzentriere sich nur auf den lebensrettenden Effekt des Gegengifts. Daneben gebe es aber auch oft lebenslange körperliche Einschränkungen durch Schlangengifte. Dennoch lobt der Experte, die Studie verbinde die vielversprechendsten Ansätze in der Entwicklung moderner Wirkstoffe gegen Schlangenbisse miteinander.

Das betont auch Michael Hust von der Technischen Universität Braunschweig. »Mit dem in der Studie vorgestellten Cocktail aus diesen zwei Antikörpern und dem Enzym-Inhibitor besteht eine große Chance, Tierseren, die zahlreiche Nebenwirkungen haben, mit einem gentechnisch hergestellten Produkt zu ersetzen.«

Das Team selbst verfolgt das Ziel, langfristig ein oder verschiedene Universalmittel zu entwickeln, das sowohl Giftnattern als auch Vipern abdeckt. Dem Forschungsteam zufolge sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen an Vergiftungen durch Schlangenbisse, 300.000 weitere tragen dauerhafte Behinderungen davon. Dazu zählen etwa Sehverlust oder Amputationen von Gliedmaßen.

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