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Transplantation

Dank Imlifidase schneller zur Spenderniere

Weil sie besonders viele Donor-spezifische Antikörper bilden, kommt bei manchen Patienten, die auf eine Spenderniere warten, die Transplantation nicht infrage. Ein neues Immunsuppressivum könnte ihnen den Weg zum Spenderorgan erleichtern.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 14.07.2020  16:00 Uhr

Wenn eine Niere eines verstorbenen Spenders zur Transplantation zur Verfügung steht, werden sogenannte Crossmatch-Tests gegen alle Patienten auf der Warteliste durchgeführt. Der Test prüft, ob ein Patient spezifische Antikörper gegen den potenziellen Spender hat.

Hoch sensibilisierte Patienten haben außergewöhnlich hohe Antikörper-Spiegel, die auf das Gewebe eines Spenders reagieren. Dies zeigt sich als positiver Crossmatch-Test, wodurch es wahrscheinlicher wird, dass der Körper das Spenderorgan abstoßen wird. Die Patienten werden in der Regel dann nicht transplantiert und die verfügbare Niere wird einem anderen Patienten auf der Warteliste angeboten. Bislang bestand ein ungedeckter medizinischer Bedarf, diese Patienten zu desensibilisieren und ein positives Crossmatch in ein negatives umzuwandeln, damit sie für eine Nierentransplantation infrage kommen.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat kürzlich empfohlen, dem Imlifidase-haltigen Präparat Idefirix® des Unternehmens Hansa Biopharma eine bedingte Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen. Es wäre die erste Behandlung für erwachsene Patienten, die auf eine Nierentransplantation warten, hochempfindlich gegen Spendergewebe sind und einen positiven Crossmatch-Test gegen eine verfügbare Niere haben. Idefirix soll ergänzend zu bestehenden Zuteilungsprogrammen für Patienten mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit verwendet werden, trotz solcher Programme eine passende Niere zu finden.

Der Wirkstoff Imlifidase ist ein Immunsuppressivum. Es handelt sich um eine Cysteinprotease, die von einem Immunglobulin G (IgG)-abbauenden Enzym des Bakteriums Streptococcus pyogenes abgeleitet ist. IgG werden vom Patienten gegen das transplantierte Organ produziert. Imlifidase spaltet die schweren Ketten aller menschlichen IgG-Unterklassen und reduziert damit den Spiegel an Donor-spezifischen Antikörpern und ermöglicht so eine Transplantation. Andere Immunglobuline baut Imlifidase nicht ab. Das Immunsuppressivum wird als einmalige intravenöse Infusion unmittelbar vor der Transplantation verabreicht.

Wirksam und sicher

Wirksamkeit und Sicherheit von Imlifidase als Behandlung vor der Transplantation zur Reduzierung des spenderspezifischen IgG und zur Ermöglichung der Nierentransplantation hoch sensibilisierter Transplantations-Kandidaten wurde in drei offenen, einarmigen, sechsmonatigen klinischen Studien untersucht. In diesen Studien wurden 46 sensibilisierte Patienten transplantiert. Alle Patienten, die bei Aufnahme in die Studie Crossmatch-positiv waren, wurden innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung mit Imlifidase in negativ umgewandelt. Die Studien zeigten auch gute Ergebnisse zur Nierenfunktion und zum Überleben des Transplantats nach sechs Monaten.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Infektionen wie Lungenentzündung, Harnwegsinfektion sowie Sepsis und infusionsbedingte Reaktionen. Die Wirkung von Imlifidase ist vorübergehend und schließt daher die Notwendigkeit einer standardmäßigen Immunsuppression bei nierentransplantierten Patienten nicht aus.

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