Danicopan als Zusatztherapie zugelassen |
Bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie verändert sich im Laufe des Lebens ein Gen bei einer oder mehreren blutbildenden Stammzellen. Durch die Mutation geht eine wichtige Schutzstruktur auf der Zellenoberfläche der Erythrozyten verloren und sie werden vom Komplementsystem angegriffen. / Foto: Adobe Stock/Yuliia
Die PNH ist eine sehr seltene genetische Erkrankung der hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark. Aufgrund einer Mutation werden die Erythrozyten mit veränderten Oberflächeneigenschaften gebildet und vom Komplementsystem angegriffen. In der Folge kommt es zu einer Anämie. Charakteristisch ist zudem eine Neigung zu Thrombosen und ein Mangel an Leukozyten.
Bei den meisten Betroffen kann der Hämoglobin-Wert mit C5-Inhibitoren wie Ravulizumab oder Eculizumab normalisiert werden. Danicopan (Voydeya® 50 mg/ 100 mg Filmtabletten, Alexion Europe) ist indiziert als Zusatztherapie bei Patienten, die trotz C5-Komplement-Inhibition an einer hämolytischen Anämie (aufgrund extravasaler Hämolyse) leiden. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 150 mg dreimal täglich oral im Abstand von jeweils etwa acht Stunden.
Die Zulassung basiert auf der Phase-III-Studie ALPHA, in der 86 PNH-Patienten mit hämolytischer Anämie zusätzlich zu einem C5-Inhibitor Danicopan oder Placebo bekamen. Danicopan konnte im Vergleich zu Placebo einen klinisch relevanten Hämoglobin-Anstieg erzielen (im Mittel um 2,35 g/dl). Weiterer Nutzen waren ein signifikanter Rückgang der Fatigue, der Zahl der benötigten Bluttransfusionen und Blutmenge sowie der Bilirubin-Werte.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Diarrhö, Gelenkschmerzen und Fieber. Des Weiteren traten erhöhte Leberenzymwerte und Durchbruchs-Hämolyse auf.