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Psychologie

Cool bleiben trotz Corona

Das Coronavirus verändert die Beziehungen zwischen Menschen und Staaten. Die unsichtbare Gefahr setzt Ängste frei. Wissenschaftler erläutern die Hintergründe – und geben einen Tipp dafür, wie man die Nerven behält.
dpa
03.03.2020  08:00 Uhr

Wochenlang war das Coronavirus nur ein Thema in den Nachrichten. Es grassierte weit entfernt in einem anderen Teil der Welt. Es betraf einen nicht. In der letzten Woche hat sich das geändert. Jetzt weicht mancher vielleicht unwillkürlich einen Schritt zurück, wenn an der Bushaltestelle jemand hustet. Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sind kaum noch zu bekommen, Supermärkte melden Hamsterkäufe. Gottesdienstbesucher sollen sich nicht mehr die Hand zum Friedensgruß geben. Messen und Turniere werden abgesagt.

Rund jeder dritte Deutsche will einer Umfrage zufolge wegen des neuartigen Coronavirus auf Auslandsreisen verzichten. 35 Prozent der Befragten bekundeten diese Absicht in einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar für «Bild am Sonntag». 62 Prozent der Befragten verneinten die Frage, 3 Prozent waren unentschlossen. 17 Prozent gaben an, die Verbreitung des Coronavirus habe Auswirkungen auf ihren persönlichen Alltag. Etwas mehr als jeder Fünfte der Befragten (22 Prozent) erklärte, Angst vor einer Ansteckung zu haben. Ende Januar hatte dieser Wert bei identischer Fragestellung noch bei zwölf Prozent gelegen. 

Im Fall des Coronavirus kommen mehrere Faktoren zusammen, die das Gefühl der Bedrohung verstärken. Zunächst einmal würden Risiken, die nicht beobachtbar seien – etwa radioaktive Strahlen oder eben Viren – generell als bedrohlicher wahrgenommen, sagt der Psychologe Professor Dr. Ralph Hertwig, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und spezialisiert auf die Psychologie des Risikos. «Zudem lösen neuere Risiken eine stärkere Reaktion aus als solche, an die man sich schon gewöhnt hat.»

Ein weiterer Faktor sei die Unsicherheit: Es ist noch unklar, wie viele Menschen letztlich von dem Virus betroffen sein werden. «Dazu kommt, dass man das Gefühl hat, das Risiko nicht richtig beherrschen zu können: Es gibt vorerst keinen Impfstoff.» All dies hat das Potenzial, Angst auszulösen.

Wer Angst hat, tendiert dazu, sich nicht mehr rational zu verhalten. Er denkt in erster Linie an sich selbst und an die engste Familie. Im Extremfall rennt die Mutter unangemeldet mit ihrem verschnupften Kind in die Arztpraxis, weil sie befürchtet, dass es das neue Coronavirus haben könnte – nicht bedenkend, dass sie in diesem Fall viele andere mit ihrem Verhalten gefährden würde. Der Mitmensch wird in erster Linie als potenzieller Krankheitsträger wahrgenommen – und nicht als jemand, den man theoretisch auch selber anstecken könnte. Doch nicht nur der Umgang von Menschen untereinander kann sich verändern.

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