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Schlaganfall-Rezidiv

Colchicin als Prophylaxe denkbar

Nach einem Schlaganfall besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines weiteren Ereignisses. Trotz fehlender statistischer Signifikanz unterstützen laut den Autoren die Ergebnisse einer Studie mit Colchicin die Hypothese, dass antiinflammatorische Therapien in weiteren Studien untersucht werden sollten.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 09.08.2024  13:30 Uhr

Colchicin ist seit Langem vor allem als Gicht-Therapeutikum bekannt. In den USA ist ein Präparat mit niedrig dosiertem Colchicin aber seit 2023 auch zur Prävention atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugelassen. Es wird vermutet, dass eine Blockade der Bildung und Aktivierung des Multiprotein-Komplexes Inflammasom NLRP3 eine wichtige Rolle bei der antientzündlichen Wirkung spielt.

Im Fachjournal »The Lancet« wurden kürzlich die Ergebnisse der Convince-Studie publiziert. Diese randomisierte Studie lief über mehrere Jahre und verglich die orale Einnahme von 0,5 mg Colchicin täglich zusätzlich zur leitlinienbasierten Standardbehandlung mit der Standardbehandlung alleine. Insgesamt 3154 Patienten mit nicht schwerem, nicht kardioembolischem ischämischen Schlaganfall oder einer gefährlichen transitorischen ischämischen Attacke in der Anamnese nahmen daran teil.

Der primäre Endpunkt galt als erreicht, wenn ein Schlaganfallrezidiv, ein Myokardinfarkt oder ein Herzstillstand auftrat oder wenn der Patient wegen instabiler Angina pectoris ins Krankenhaus kam. Dies geschah in der Colchicin-Gruppe bei 9,8 Prozent der Patienten, in der Kontrollgruppe bei 11,7 Prozent der Patienten.

Niedrigeres CRP gemessen

Das stellt einen Trend hinsichtlich eines Nutzens dar, statistisch signifikant ist der Unterschied aber nicht. Dennoch sind die Autoren der Meinung, dass antiinflammatorische Therapien in weiteren Studien als Schlaganfall-Rezidivprophylaxe untersucht werden sollten.

In der Originalpublikation weisen sie nämlich auch darauf hin, dass ein Entzündungsparameter, das C-reaktive Protein (CRP), gesenkt wurde. Obwohl zu Beginn der Studie kein Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf CRP festgestellt wurde, wiesen die mit Colchicin behandelten Patienten nach 28 Tagen sowie nach ein, zwei und drei Jahren ein niedrigeres CRP auf. Die Nebenwirkungsrate war in beiden Gruppen ähnlich.

In einer Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen informiert der an der Studie beteiligte Wissenschaftler Professor Dr. Christian Weimar, dass man zusätzlich eine Metaanalyse der bisher verfügbaren Studie durchgeführt habe. »Unsere Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Colchicin nach einem Schlaganfall entzündungshemmend wirkt«, so der Neurologe.

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