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Koronare Herzkrankheit

Clopidogrel schützt besser als ASS

Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) erhalten standardmäßig Acetylsalicylsäure zur Sekundärprophylaxe. Einer neuen Metaanalyse zufolge könnte Clopidogrel die bessere Wahl sein. Der Thrombozytenaggregationshemmer schützte besser vor kardiovaskulären Ereignissen – bei vergleichbarer Sicherheit.
Johanna Hauser
15.09.2025  15:00 Uhr

Ein Team um Professor Dr. Marco Valgimigli von der Università della Svizzera italiana in Lugano analysierte die Daten von sieben randomisierten Studien mit rund 29.000 KHK-Patienten. 14.507 Teilnehmer waren auf Clopidogrel randomisiert, 14.475 auf ASS. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 2,3 Jahre. Der primäre Endpunkt setzte sich zusammen aus kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »The Lancet« publiziert

Unter Clopidogrel traten nach 5,5 Jahren signifikant weniger Ereignisse auf als in der ASS-Gruppe (929 gegenüber 1062, Hazard Ratio 0,86). Bezogen auf 100 Patientenjahre waren es unter Clopidogrel 2,61 Ereignisse und unter ASS 2,99. Keine Unterschiede zeigten sich hingegen in Bezug auf das Blutungsrisiko und die Mortalität (256 versus 279, HR 0,94). Dass es beim primären Endpunkt zu einer signifikanten Reduktion kam, die Mortalität aber unverändert blieb, ist kein Widerspruch, denn Herzinfarkte und Schlaganfälle sanken um 24 beziehungsweise 21 Prozent.

Limitierend ist die Heterogenität der eingeschlossenen Studien. Dennoch zeigte sich Clopidogrel in allen Subgruppen überlegen – auch bei asiatischen Patientenpopulationen, die eine höhere Prävalenz von CYP2C19-Allelvarianten aufweisen, die mit einem verringerten Ansprechen auf Clopidogrel assoziiert sind. Die Autoren plädieren daher für einen bevorzugten Einsatz von Clopidogrel in der Sekundärprävention bei Patienten mit manifester KHK.

Die koronare Herzkrankheit wird durch arteriosklerotische Veränderungen der Herzkranzgefäße ausgelöst, wodurch es zu einer Verengung der Gefäße kommt. Der Verlauf ist in der Regel progredient, es kommt zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot im Herzmuskel. Typischerweise äußern sich die Beschwerden unter Belastung, in schweren Fällen auch in Ruhe. Die Manifestation der KHK ist die Angina pectoris. Bei Frauen äußert sich eine KHK meist mit atypischen Symptomen wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Dyspnoe. Eine KHK ist mit erhöhtem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko verbunden.

Essenziell für KHK-Patienten ist ein Rauchstopp sowie die Behandlung anderer, zugrunde liegender Erkrankungen wie Hypertonie. Gemäß Leitlinie werden zur Sekundärprophylaxe Statine sowie ASS eingesetzt.

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