Pharmazeutische Zeitung online
Impfstoffentwicklung

Clevere Kombination von Adjuvanzien verstärkt Impfantwort

Modifikationen bei den Adjuvanzien bieten Spielräume für eine Verbesserung von Impfstoffen. Forschende aus den USA haben eine Adjuvanskombination entwickelt, mit der sich viele proteinbasierte Impfstoffe optimieren lassen könnten.
Theo Dingermann
20.06.2025  13:30 Uhr

Vor allem bei den Totimpfstoffen spielen Impfstoffadjuvanzien eine wichtige Rolle bei der Ausprägung der humoralen Immunantwort. Aus diesem Grund sind nahezu alle zugelassenen Totimpfstoffe mit einem Adjuvans versehen. Forschende um Dr. Kristen A. Rodrigues vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts, stellen jetzt im Fachjournal »Science Translational Medicine« eine neue, vielversprechende Kombination zweier unterschiedlicher Adjuvanssysteme vor.

Ausgangspunkt war das stabilisierte HIV-Envelope-Trimer MD39, ein experimentelles HIV-Proteinkonstrukt, das eine besonders gute Immunreaktion auslöst. Dieses koppelten die Forschenden mit phosphorylierten Serinresten (pSer) an Aluminiumhydroxid (Alum). Diese Antigen-/Adjuvans-Kombination wurde zusätzlich mit einem saponinbasierten Nanopartikel-Adjuvans (SMNP) kombiniert. Ziel war es, durch diese Formulierung eine verlängerte Antigenverfügbarkeit sowie eine gezielte Lenkung des Antigens zu follikulären dendritischen Zellen (FDC) in den drainierenden Lymphknoten (dLN) zu erhalten, um so die Qualität und Breite der B-Zellantwort zu maximieren.

Der Ansatz funktioniert, wie sich im Mausmodell zeigte. Verglichen wurden hier die Adjuvanskombination mit den jeweiligen Einzelkomponenten Alum-pSer und SMNP. Die Kombination induzierte dabei eine signifikant stärkere Keimzentrumsbildung (GC) in den dLN. Am Tag 14 nach der Immunisierung war die Zahl der GC-B-Zellen in der Kombinationsgruppe um den Faktor 1,9 beziehungsweise 5,6 gegenüber SMNP beziehungsweise Alum-pSer erhöht. Auch die MD39-spezifischen B-Zellen und die Serum-IgG-Titer waren in der Kombinationsgruppe überlegen. Langfristig wurden erhöhte Mengen an langlebigen Knochenmarks-Plasmazellen sowie Gedächtnis-B-Zellen nachgewiesen, was auf eine nachhaltige Immunantwort hinweist.

Mit vielen Impfstoffen kompatibel

Diese Strategie könnte zur Entwicklung von Impfstoffen führen, die nur einmal verabreicht werden müssen. Der Ansatz sei mit vielen proteinbasierten Impfstoffen kompatibel und biete daher die Möglichkeit, neue Formulierungen für diese Art von Impfstoffen für eine Vielzahl verschiedener Krankheiten wie Influenza, SARS-CoV-2 oder andere Pandemieausbrüche zu entwickeln, sagt Prof. Dr. J. Christopher Love, einer der Seniorautoren der Arbeit.

Zwar wurde die hier beschriebene Adjuvanskombination noch nicht an Menschen getestet. Aber ein Impfstoff mit dem SMNP-Adjuvans wird derzeit in einer ersten klinischen Studie am Menschen untersucht.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa