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Infektionsschutz

Chikungunya-Impfstoff in Phase II

Ein adjuvantierter Impfstoff (PXVX0317) auf Basis virusähnlicher Partikel induziert eine starke B-Zell-Antwort gegen Oberflächenproteine des Chikungunya-Virus, wie Daten einer klinischen Phase-II-Studie belegen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 19.05.2023  12:30 Uhr

Das Chikungunya-Virus (CHIKV) ist ein von Mücken übertragenes Alphavirus, das Epidemien von akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats verursacht. Meist verläuft die durch die Infektion verursachte Krankheit selbstlimitierend. Bei einigen Patienten kommt es jedoch zu einer lang anhaltenden Arthralgie oder Arthritis, die Monate bis Jahre andauern kann. Ein schützender Impfstoff für den Menschen steht bisher nicht zur Verfügung.

Jetzt haben Forschende um Dr. Saravanan Raju vom Department of Pathology and Immunology der Washington University School of Medicine in St. Louis die B-Zell-Antwort von Probanden einer klinischen Phase-II-Studie (NCT03483961) analysiert, in der die experimentelle Vakzine PXVX0317 getestet wurde. Hierbei handelt es sich um einen adjuvantierten Impfstoff auf Basis von virusähnlichen Partikeln (VLP). Als Antigene enthält der Impfstoff gentechnisch exprimierte CHIKV-Kapsid- und -Hüllenstrukturproteine, die als nicht infektiöse VLPs sezerniert werden und sich strukturell nicht von Wildtyp-Virionen unterscheiden. In Tiermodellen, einschließlich nicht menschlicher Primaten, ist dieser Impfstoffkandidat hoch immunogen.

Die Forschenden konnten nun in ihrer Arbeit, die im Fachjournal »Science Translational Medicine« publiziert wurde, zeigen, dass der Impfstoff bei 20 Probanden hohe Konzentrationen an neutralisierenden Antikörpern gegen das Chikungunya-Virus induziert. Die Probanden hatten nach der initialen Immunisierung eine zweite Impfstoffdosis 28 Tage später erhalten. Die zirkulierenden antigenspezifischen B-Zellen waren bis zu sechs Monate nach der Immunisierung nachweisbar.

Charakterisierung von aus B-Zellen abgeleiteten monoklonalen Antikörpern

Die Forschenden isolierten und charakterisierten 121 monoklonale Antikörper aus den B-Zellen des peripheren Blutes von drei mit PXVX0317 geimpften Probanden am Tag 57 nach der Impfung. Einige dieser Antikörper neutralisierten CHIKV-Infektionen und schützten Mäuse vor Infektionen mit dem Chikungunya-Virus und den verwandten Mayaro- und Ross-River-Viren.

Durch Epitopkartierung und Kryo-Elektronenmikroskopie konnten die Forschenden zwei breit neutralisierende monoklonale Antikörper identifizieren, die eindeutig an der Spitze der B-Domäne des E2-Glykoproteins binden, einem von drei Strukturproteinen der Virushülle.

Mittlerweile wurde der adjuvantierte CHIKV-VLP-Impfstoff in drei Phase-II-Studien getestet (NCT03992872, NCT05065983 und NCT03483961). Derzeit wird der Impfstoffkandidat in zwei Phase-III-Studien untersucht (NCT05072080 und NCT05349617). Die Daten zeigen, dass der Impfstoff gut vertragen wird und eine robuste und dauerhafte Immunantwort  (von bis zu zwei Jahren) auslöst.

Auf eine wichtige Einschränkung der Studie weisen die Forschenden ausdrücklich hin. Demnach wurde hier das Repertoire der langlebigen Plasmazellen im Knochenmark, die zu späten Zeitpunkten nach der Impfung die primären Produzenten von Serumantikörpern sind, nicht untersucht. Die von langlebigen Plasmazellen sezernierten Antikörper können Spezifitäten aufweisen, die demzufolge in dieser Arbeit nicht charakterisiert wurden.

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