CDU-Politikerin besucht Apotheker in Coesfeld |
Der Coesfelder Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth und CDU-Europawahl-Kandidatin Sabrina Salomon im Gespräch mit den Apothekern Stephan Barrmeyer (Kreisvertrauensapotheker) und Stephan Ludigkeit (v.l.nr). / Foto: AKWL
Sabrina Salomon machte im Gespräch mit der Apothekerschaft im Kreis Coesfeld keinen Hehl daraus, dass ihr der Sparkurs bei Arzneimitteln in Deutschland und der EU zu weit geht. Die Kandidatin auf Platz 8 der CDU-Landesliste zur Europawahl eilt derzeit von Termin zu Termin. Am Montag besuchte sie gemeinsam mit dem Coesfelder Landtagsabgeordneten Wilhelm Korth die Laurentius-Apotheke, und sprach dort mit
Apothekeninhaber Stephan Barrmeyer (Kreisvertrauensapotheker) und Stephan Ludigkeit, Inhaber der Coesfelder Ahorn-Apotheke.
Ein Thema: Die Sparpolitik der Bundesregierung. »Die Preise für viele verschreibungspflichtige Arzneimittel sind in Deutschland sehr niedrig. Das ist ein Problem. Denn dadurch ist der deutsche Gesundheitsmarkt für viele Hersteller nicht mehr interessant. Kommt es zu Problemen bei der Rohstoffbeschaffung oder mit der Qualität, kommen teilweise zu wenig der benötigten Arzneimittel nach Deutschland. Sie werden in andere Länder geliefert, die besser bezahlen«, ärgern sich Barrmeyer und Ludigkeit unisono.
Die Folgen erleben beide jeden Tag in ihren Apotheken: Lieferengpässe bei vielen Arzneimitteln. Dieses Problem kennt die EU-Parlaments-Kandidatin schon lange – und will sich nach ihrer Wahl für mehr lieferbare Medikamente einsetzen. »Es macht mich einfach kirre, dass die Menschen ihre Arzneimittel immer wieder nicht bekommen und innovative Arzneimittel von den Herstellern in Deutschland oder in der EU teilweise schon nicht mehr oder erst spät auf den Markt gebracht werden«, so Salomon.
Für die Christdemokratin ist klar: »Rabattverträge ganz abzuschaffen, wird nicht funktionieren und brächte auch andere Probleme mit sich, aber hier wurde das Rad zu weit gedreht.« Salomon will Gesundheitspolitik stärker auf die Agenda Europas bringen.
Barrmeyer und Ludigkeit nutzten die Gelegenheit, um viele Themen zu adressieren, die den Apothekenteams unter den Nägeln brennen: von einer ausbleibenden Honorarerhöhung seit elf Jahren und damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten für Apotheken über die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bis hin zur überbordenden Bürokratie.
Einige der Themen kannte Sabrina Salomon bereits vorher: Die studierte Betriebswirtin und Gesundheitsökonomin arbeitet seit 13 Jahren als Beraterin für Pharmaunternehmen und kennt die Branche. Sie will sich für eine bessere und sichere Gesundheitsversorgung – auch durch die Apotheke vor Ort – stark machen.