CDU-Bundestagsabgeordnete in Hagener Apotheke |
Hinter den Kulissen mit CDU-Politikerin Tijen Ataoğlu (2.v.r.): PKA Diego Dinca, Christian Fehske und PKA Hilin Katschal (v.l.). / © privat
Zu einem Blick hinter die Kulissen hatte Apotheker Fehske die CDU-Bundestagsabgeordnete Tijen Ataoğlu eingeladen. Und sie kam gern, wie sie während des Besuchs in der internationalen Rathaus-Apotheke in ihrem Wahlkreis Hagen betonte. Sie interessierte sich für gelungene Integrationsbeispiele, Verbraucherschutzfragen und die Stimmung in Apotheken. Die Integration internationaler Fachkräfte spielt in der Hagener Rathausapotheke eine große Rolle.
Apothekenleiter Fehske schilderte gegenüber der Politikerin, welche Aspekte für eine erfolgreiche Integration ausschlaggebend seien, etwa die Bereitschaft, sich gute Deutschkenntnisse anzueignen.
Wie Fehske im Nachgang mitteilte, beschrieb er zudem vier Lebenswege aktueller Teammitglieder: den einer syrischen Apothekerin, die inzwischen auch Impfungen anbiete; den einer aus dem Irak geflüchteten Krankenpflegerin in Umschulung zur PKA; den eines aus Rumänien stammenden PKA, der für seine christliche Gemeinde ein Gotteshaus suche, in dem auch Gottesdienste in deutscher Sprache angeboten werden sollen; und den einer aus Albanien stammenden jungen Frau, die PKA und PTA gelernt habe und als stellvertretende Teamleitung eine Apothekenkarriere mache.
Welchen Aufwand Apotheken für die vorgeschriebene Kühlung von Arzneimitteln einhalten müssen, habe die CDU-Politikerin beeindruckt, schilderte Fehske. Ataoğlu ließ sich demnach zeigen, wie der Apotheken-Botendienst mit Isolierboxen, Kühlelementen und Temperaturloggern betrieben werde, um die vorgeschriebenen Temperaturen für die Arzneimittellagerung auch an heißen Tagen einzuhalten. Bei Versendern klappt dies bekanntlich oftmals nicht – ein Problem, dem die schwarz-rote Ampelkoalition mit dem Plan begegnen möchte, die Vorgaben für lokale und Versandapotheken zu vereinheitlichen. Dies haben sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen. Dieses wichtige Verbraucherschutzthema wolle sie zur Prüfung mit nach Berlin nehmen, versicherte Ataoğlu.
Ataoğlu interessierte sich demnach auch für die Stimmung in der Apotheke. Sie wollte etwa wissen, ob Apothekenkunden oder Mitarbeitende die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen anzumerken sei. Hier seien zwar Spannungen auszumachen, etwa wegen der anhaltenden Engpässe oder längerer Wartezeiten aufgrund der schwindenden Apothekenanzahl. Gleichzeitig sei aber eine gewisse Zuversicht zu erkennen, wie Fehske der Politikerin verdeutlichte. Durch den Wechsel an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums und »die spürbar veränderte Wertschätzung den Apotheken gegenüber« sei die Stimmung wieder positiver geworden. Fehske betonte demnach, dass die Apotheken für eine Ausweitung oder ganz neue Versorgungsaufgaben zur Verfügung stünden.