Bundesregierung soll Entwurf nicht verabschieden |
Madeleine Henfling ist Spitzenkandidatin der Grünen in Thüringen und warnt, dass die geplante Apothekenreform das Ende der inhabergeführten Apotheke sein könnte. / Foto: IMAGO/photo2000
Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Apotheken-Reformgesetz ist auch in den Reihen der Ampelkoalition hochumstritten. Am heutigen Mittwoch sollte der Entwurf eigentlich vom Bundeskabinett besprochen werden, doch er schaffte es erneut nicht auf die Tagesordnung. Kurz vor der Landtagswahl melden sich auch die Grünen aus Thüringen kritisch zu Wort.
Madeleine Henfling, Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl, erklärte in einer Pressemitteilung: »Apotheken sind wichtige Säulen einer sicheren medizinischen Versorgung. Leider schließen in Thüringen wie in Deutschland immer mehr Apotheken, gerade ländliche Regionen sind zunehmend von einer Unterversorgung bedroht.« Vor allem Preissteigerungen und Personalmangel machten vielen Offizinen zu schaffen.
»Der Bundesgesundheitsminister hat nun einen Entwurf für ein Apotheken-Reformgesetz vorgelegt, der die Situation für die Apotheken verschlechtert statt verbessert. Es ist für mich vollkommen unverständlich, dass der Gesetzesentwurf keine wirksame Erhöhung der Honorierung vorsieht. Faktisch sind die Honorare seit 20 Jahren nicht erhöht worden. Die Lohnkosten sind jedoch deutlich gestiegen«, sagt Madeleine Henfling. Die Honorare müssten dringend angepasst werden, wenn Deutschland auch in Zukunft noch Apothekerinnen und Apotheker haben wolle.
Nach Ansicht der Thüringer Grünen könnte das Gesetz der Anfang vom Ende der inhabergeführten Apotheke sein. »Es drohten Apotheken ohne Apotheker. Dabei sind es gerade die vor Ort engagierten und anwesenden Apothekerinnen und Apotheker, die mit ihrer hoher Expertise Patientinnen und Patienten beraten und damit auch so manches Leben retten. Ich fordere daher die Bundesregierung auf, den vorliegenden Entwurf nicht zu verabschieden und deutliche Nachbesserungen am Gesetz vorzunehmen«, so Madeleine Henfling.