Bürokratie wird schlimmer statt besser |
Daniela Hüttemann |
29.08.2024 13:00 Uhr |
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer stellt in ihrem Grußwort klar: »Digitalisierung soll Versorgungsprozesse verbessern und die Arbeit der Gesundheitsfachkräfte vereinfachen. Ich sehe allerdings auch, dass Digitalisierung eine Herausforderung darstellt, nicht zuletzt aufgrund eines erhöhten Beratungsbedarfs von Patientinnen und Patienten und wenn Technik nicht störungsfrei zur Verfügung steht.«
Es sei wie beim Rudern: Man sitze gemeinsam in einem Boot. Der Steuermann (die Gematik) gebe nur die Richtung vor, gebe Impulse und unterstütze. Jeder einzelne im Ruderboot müsse seine Stärken ausspielen können, das Ganze aber koordiniert, sonst komme man nicht oder nur langsam vorwärts.
Sie betonte dabei die Rolle der Telematikinfrastruktur-Modellregion (TIMO) Hamburg und Umland. Mehr als 130 Apotheken, Arztpraxen, Heime, Kliniken und weitere Institutionen im Gesundheitswesen erproben hier die Nutzerfreundlichkeit und Praktibilität neuer TI-Anwendungen; derzeit den interprofessionellen Messenger TIM. Auch Schlotzhauer sprach sich für standardisierte Verfahren ohne Sonderlösungen aus. Zudem versprach sie die Unterstützung des Hamburger Senats bei der Bekämpfung unnötiger Bürokratie.
»Ziel sollte es bei allen künftigen Gesetzgebungen sein, einen Ausgleich zu finden zwischen der notwendigen Bürokratie und der Stärkung der Patientenversorgung in einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung«, bekräftigte auch Apothekerkammerpräsident Gnekow in seinem Statement.