Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Apothekerkammer Berlin

Bündnis mit Ärzten geplant

Die Mitglieder der Apothekerkammer Berlin wollen ein Bündnis mit Ärzten, Zahnärzten und anderen Leistungserbringern schmieden, um gemeinsam für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung zu kämpfen. Dazu verabschiedeten sie am Dienstagabend eine Resolution. Weitere Themen der Delegiertenversammlung waren unter anderem die Eskalationsstrategie sowie die Organisationsreform der Bundesvereinigung, über die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening informierte.
AutorKontaktAnne Orth
Datum 29.06.2023  17:00 Uhr

Anke Rüdinger, Delegierte der Apothekerkammer (AK) Berlin und Vorsitzende des Apothekervereins Berlin, hatte die Resolution mit dem Titel »Schulterschluss von Ärzten, Apothekern und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen – Jetzt!« eingebracht. Nach dem Vorbild eines ähnlichen Bündnisses in Baden-Württemberg rief Rüdinger die Kammermitglieder auf, sich auch in der Bundeshauptstadt mit anderen Leistungserbringern zusammenzuschließen, um schlagkräftiger die gemeinsamen Interessen vertreten zu können. Die meisten der Delegierten stimmten dann auch dem leicht veränderten Entwurf zu.

In der Resolution fordert die Delegiertenversammlung der AK Berlin ein »Bündnis für eine menschliche, gerechte und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung«. Begründet wird der Aufruf zum Schulterschluss damit, dass allen Leistungserbringern ähnliche Themen Sorgen bereiteten, etwa der Fachkräftemangel sowie eine »überbordende und umständliche Bürokratie und Überkontrolle«. Dadurch sei die flächendeckende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Stadt und Land gefährdet. Zugleich hätten alle Leistungserbringer ein gemeinsames Ziel, nämlich die optimale Versorgung der Patienten. Aus diesen Gründen fordert die AK Berlin die Ärztekammer Berlin, die Kassenärztliche Vereinigung Berlin sowie die Organisationen weiterer Leistungserbringer im Gesundheitswesen auf, »gemeinsam dafür zu kämpfen, dass die bewährten Strukturen im Gesundheitswesen durch verlässliche Rahmenbedingungen so gestärkt werden, dass auch Berufsanfängerinnen und -anfänger eine langfristige Zukunftsperspektive ermöglicht wird und damit die Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sichergestellt wird«, heißt es in der Resolution.

»Protesttag war großartig«

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening brachte die Delegierten bei den Themen Eskalationsstrategie und Organisationsentwicklung der ABDA auf den neuesten Stand. Zunächst dankte sie den Berliner Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement am 14. Juni. »Als Kammer haben Sie den Protest brilliant begleitet und massiv unterstützt«, lobte sie. »Das war großartig.« Die mediale Resonanz sei gigantisch gewesen, und auch die Politik habe den Protest zur Kenntnis genommen. »Es war wichtig, dass wir eine solche Geschlossenheit gezeigt haben«, betonte Overwiening und appellierte an die Berliner Delegierten, diese Einigkeit weiterhin zu bewahren.

Die ABDA-Präsidentin wertete es als Erfolg, dass durch Änderungen am gerade im Bundestag verabschiedeten Lieferengpass-Gesetz ein Verbot der Nullretaxation in vielen Fällen, die Abschaffung der Präqualifizierung sowie eine Fortführung der flexiblen Austauschregeln bei nicht verfügbaren Medikamenten verankert wurde. Noch nicht gelungen sei es, ein höheres Honorar zu erreichen. Dafür werde sich die Bundesvereinigung im Zuge der Eskalationsstrategie weiterhin einsetzen. Außerdem müssten die Austauschregeln noch flexibler werden und auch bei den Darreichungsformen und in dringlichen Fällen gelten. Zudem müssten Apothekeninhaber grundsätzlich vor Nullretax geschützt werden.

Weiterer Schutz vor Nullretax

Die ABDA setze sich dafür ein, dass ein weitergehender Schutz vor Nullretax im Herbst in das geplante Entbürokratisierungsgesetz aufgenommen werde, informierte Overwiening. Sie warb für Verständnis dafür, dass die Standesvertretung nur etwas für die Apothekerschaft erreichen könne, wenn sie eine Vertrauensbasis zu Politikerinnen und Politikern aufbaue. In der Sommerpause werde die ABDA beispielsweise in den Wahlkreisen aktiv werden und bei einer Postkartenaktion die Patienten mit einbinden. Wie die politische Arbeit weitergeführt werde, hänge von politischen Erfolgen ab. »Wenn die Politikerinnen und Politiker auf unsere Vorschläge nicht reagieren, werden wir weiter eskalieren«, kündigte sie an. »Wir freuen uns auf die nächsten Eskalationsstufen«, kommentierte Kerstin Kemmritz, Präsidentin der AK Berlin.

Overwiening informierte auch über den Stand der ABDA-Organisationsentwicklung. Derzeit dauerten Entscheidungen viel zu lange. Ziel der Reform seien daher schnellere und transparentere Entscheidungen, die auf einer breiteren Basis getroffen würden. Dazu lägen Ergebnisse einer Strukturanalyse vor. Die ABDA-Präsidentin sicherte den Berliner Delegierten zu, dass in der neuen Struktur die Vertretung aller Mitgliedsorganisationen aufgewertet werde. »Es wird mehr Demokratie geben als bisher«, versprach sie. 

Kemmritz: Noch viele Punkte offen

Auch Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz bezeichnete den Protesttag am 14. Juni als Erfolg. »Alle haben zusammengestanden, das sollte uns Mut machen.« Sie appellierte ebenfalls an die Delegierten, diese Geschlossenheit beizubehalten. Anders als Overwiening vertrat Kemmritz allerdings die Ansicht, dass die Apothekerschaft beim Lieferengpass-Gesetz nicht viel erreicht habe. Es gebe zwar kleine Erfolge, aber noch seien viele Punkte offen. So fehlten beim Nullretax-Verbot viele Fälle, und die Engpass-Vergütung von 50 Cent zeige, wie wenig die Arbeit der Apothekenteams wertgeschätzt werde. »Ich sehe aber Chancen, wie wir weiter vorankommen können«, sagte Kemmritz.

Kritik äußerte die Kammerpräsidentin an der ABDA-Organisationsreform. Anfangs sei die AK Berlin beteiligt worden. Doch der aktuelle Vorschlag zur Strukturreform habe nichts mehr vom Mut und der weitreichenden Analyse, die den Entwurf zu Beginn des Prozesses ausgemacht habe. Die größten Veränderungen seien wieder fallengelassen worden. Das Verfahren sei nicht »ganz glücklich« gewesen. »Dabei wurde eine Chance vertan«, kritisierte Kemmritz.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa