Briefe und Unterschriften gegen die Reform |
Die ABDA appelliert an die Teams in den Offizinen, ihre Kunden um Unterstützung gegen die geplante Apothekenreform zu bitten. Anschließend sollen sie mit Briefen und Unterschriftenlisten den Dialog mit Politikern suchen. / Foto: Adobe Stock/Minerva Studio
Seit Wochen wehrt sich die Apothekerschaft gegen den Entwurf des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG), den das Bundeskabinett planmäßig am 21. August beschließen wird. Mit Blick auf diesen Termin versandte die ABDA im Juli im Zuge ihrer Kampagne »Gesundheit sichern. Die Apotheke« eine Info-Broschüre an zahlreiche Politikerinnen und Politiker. Darin warnte sie vor den Folgen der geplanten Reform und rief zur Unterstützung auf. Zudem appellierte sie an die Apothekerinnen und Apotheker, die Broschüre für ihre politische Arbeit zu verwenden.
Nun setzt die ABDA ihre Kampagne fort. Ziel sei es, in sämtlichen Wahlkreisen gegen die Reform zu mobilisieren und so den anstehenden parlamentarischen Prozess inhaltlich mitzugestalten, schrieb die Bundesvereinigung heute an ihre Mitgliedsorganisationen. Adressaten der Kampagne sind neben lokalen Politikern auch die Bürgerinnen und Bürger. »Wir wollen den Menschen deutlich machen, wie die Reform das System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung gefährdet und welche empfindlichen Leistungskürzungen ihnen drohen«, heißt es in dem Schreiben.
Zu diesem Zweck stellt die ABDA den Apothekenteams auf ihrer Seite apothekenkampagne.de Briefvorlagen und Textbausteine zur Verfügung. Zudem finden sie dort einen Vordruck für eine Unterschriftenliste zum Selbstausdruck. Die Bundesvereinigung ruft die Teams auf, die Briefvorlage und Unterschriftenliste in ihrer Offizin auszulegen und auch die Patientinnen und Patienten aufzufordern, das Anliegen durch ihre Unterschrift zu unterstützen.
Die Apothekenteams können den Text vollständig übernehmen oder die Textbausteine für einen eigenen Brief nutzen. Anschließend sollten sie den Brief sowie die Unterschriftenliste an Bundestagsabgeordnete oder an Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker schicken.
Der Brief enthält laut der ABDA Argumente gegen die Einführung von »Scheinapotheken« und erläutert, warum eine angemessen Anpassung des Apothekenhonorars notwendig ist. Scharfe Kritik an den Plänen, künftig Apotheken ohne Apotheker zuzulassen, hatte am Montag Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), im »Deutschlandfunk« geübt. Das bedeute für die Patientinnen und Patienten, dass viele wichtige Leistungen nicht mehr schnell und flexibel angeboten werden könnten, weil diese nur von Apothekerinnen und Apothekern erbracht werden dürfen, sagte der DAV-Vorsitzende. Dazu gehörten beispielweise die Abgabe von in Apotheken selbst hergestellten Arzneimitteln, Medikationsanalysen und Impfungen.