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Zeckenstich

Borreliose oft eine Fehldiagnose

Offenbar werden chronische Beschwerden häufig fälschlicherweise auf eine Lyme-Borreliose zurückgeführt, wie eine retrospektive Beobachtungsstudie suggeriert. Da sich diese durch vielfältige Symptome äußert, diene sie häufig als Erklärung für ungeklärte Beschwerden, vermuten die Autoren.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 28.12.2021  15:00 Uhr

Die Lyme-Borreliose gehört zu den häufigsten vektorübertragenen Krankheiten in Nordamerika und Europa. Bakterien der Gattung Borrelia, die den Menschen in aller Regel durch einen Zeckenbiss infizieren, lösen die in Stadien verlaufende Infektion aus: Mit einer Wanderröte beginnend, können muskuloskelettale, neurologische und kardiale Symptome folgen.

Doch nicht alle vermeintlichen Borreliose-Symptome sind auch tatsächlich auf diese Erkrankung zurückzuführen. Zu diesem Schluss kam eine Forschungsgruppe um den Erstautor Dr. Takaaki Kobayashi von der Klinik der University of Iowa, die die Ergebnisse ihrer retrospektiven Beobachtungsstudie kürzlich in der Fachzeitschrift »The American Journal of Medicine« veröffentlichten.

Das Forscherteam wertete die Daten von insgesamt 1261 Patientinnen und Patienten aus, die zwischen 2000 und 2013 mit Verdacht auf Lyme-Borreliose in der Klinik der Johns Hopkins University School of Medicine in Lutherville in den USA auf die Infektionskrankheit untersucht wurden. Bei 84 Prozent der Untersuchten lag keine aktive Borreliose vor. 690 Personen erhielten stattdessen eine alternative Diagnose, die überwiegende Mehrheit mit 59 Prozent eine neue Diagnose. Insgesamt stellten die Ärztinnen und Ärzte 139 Alternativdiagnosen, angeführt von psychischen Beschwerden wie Angst und Depressionen (21 Prozent), gefolgt von Fibromyalgie (11 Prozent) und dem Chronischen Müdigkeitssyndrom (7 Prozent).

Diese Daten deuten auf eine hohe Überdiagnose der Lyme-Borreliose hin, schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie. Das führe zu Folgeproblemen wie unnötigem Antibiotika-Einsatz sowie einer verzögerten Behandlung der Betroffenen, die bis zur richtigen Diagnose oft lange an ihren Symptomen leiden. Umso wichtiger sei es, Patienten mit der Verdachtsdiagnose Borreliose gründlich zu untersuchen, schlussfolgern sie.

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