BMG könnte jetzt »Größe zeigen« |
Jennifer Evans |
22.08.2024 11:30 Uhr |
Die ABDA-Präsidentin appelliert trotz Aufschub des geplanten Apotheken-Reformgesetzes, nicht nachzulassen und weiter politische Gespräche zu führen. / Foto: PZ/Daniela Hüttemann
Die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wertet die Verzögerung des geplanten Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) als »Teilerfolg« der politischen Arbeit der Bundesvereinigung. Das betonte sie heute in einer Videobotschaft.
Für sie liegt es auf der Hand, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Kabinettskollegen offensichtlich nicht von seinem Vorhaben überzeugen konnte. Das überrascht Overwiening nicht, wie sie hervorhob. Ihren Angaben zufolge konnte sich keiner der Politikerinnen und Politiker der Ampelparteien auf Landes- und Bundesebene, mit denen die ABDA gesprochen hatte, eine Apotheke ohne Apotheker vorstellen. Das sieht derzeit aber der Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vor. Sie alle würden die niedergelassenen Apothekerinnen und Apotheker vor Ort als »essenziellen Bestandteil der wohnortnahen Gesundheitsversorgung« ansehen, bekräftigte Overwiening.
Insbesondere dankte die ABDA-Präsidentin in ihrem Statement allen Apothekerinnen und Apothekern, die in der vergangenen Zeit dazu beigetragen haben, dass sich die Sorgen und Argumente des Berufsstands »so deutlich in den politischen Köpfen verfestigt« haben. Auch lobte sie die breite Unterstützung und den Mut, sich den »Lauterbachschen Plänen« so »konsequent und geschlossen« entgegenzustellen.
Trotz allem wies sie aber auch darauf hin, dass aufgeschoben nicht aufgehoben bedeute. Umso wichtiger sei es nun, weiter Gespräche zu führen. Denn sie glaube, Lauterbach ließe sich vermutlich von den Widerständen nicht nachhaltig beeindrucken. »Dabei wäre es so wünschenswert, wenn das BMG die Idee der Apotheke ohne Apotheker fallen ließe.« In ihren Augen hätte der Minister aber jetzt die Möglichkeit, »Größe zu zeigen«.