Gates betont zugleich, dass trotz sinkender Budgets noch Fortschritte möglich seien, wenn die vorhandenen Mittel gezielt eingesetzt würden. Als Beispiele nennt der Bericht die grundlegende Gesundheitsversorgung, die Ausweitung und Verbesserung von Standardimpfungen sowie den gezielten Einsatz von Daten, um Maßnahmen wie die Malariavorsorge punktgenauer dort einzusetzen, wo sie am nötigsten sind. Grundlegende medizinische Versorgung könne für weniger als 100 US-Dollar im Jahr pro Person bis zu 90 Prozent aller Todesfälle bei Kindern verhindern. Würden die verfügbaren Mittel richtig eingesetzt, könnten etwa Malaria und Lungenentzündungen als Todesursachen bei Kindern ausgerottet werden, heißt es in dem Bericht.
Die Bundesregierung will die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit erneut senken – nachdem der Haushalt des Ministeriums bis 2020 allerdings jahrelang gestiegen war. 2026 sollen laut Haushaltsentwurf noch 9,94 Milliarden Euro und damit rund 340 Millionen Euro weniger als in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Noch stärker soll bei der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit sowie an Beiträgen an die Vereinten Nationen und internationale Nichtregierungsorganisationen gespart werden.
Stattdessen sollen die Beiträge an multilaterale Entwicklungsbanken steigen. Gates mahnte die Bundesregierung zu Umsicht. »Deutschland kann sehr stolz auf die bereitgestellten Gelder sein und auf die unglaublichen Auswirkungen, die sie hatten«, sagte er der dpa. »Letztlich liegt es an den Entscheidungsträgern, ob sie unverhältnismäßige Kürzungen bei den Mitteln vornehmen, die das Leben von Kindern in den ärmsten Ländern der Welt retten. Ich hoffe sehr, dass solche unverhältnismäßigen Kürzungen nicht vorgenommen werden.«