Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Negativpreis 

Big Brother Award für Lauterbach 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurde mit dem Negativpreis »Big Brother Award« ausgezeichnet. Die Jury kritisiert das Gesundheitsdatennutzungsgesetz und sieht das Vertrauen zwischen Arzt und Patient in Gefahr. 
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 14.10.2024  17:00 Uhr

Karl Lauterbach erhält den Big Brother Award 2024 in der Kategorie »Gesundheit«. Die aus Bürgerrechtlern und Datenschützern bestehende Jury des Negativpreises kritisiert damit den vom Minister mitverantworteten Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) und dessen nationale Umsetzung, das Gesundheitsdatennutzungsgesetz.

»Diese beiden Gesetze erlauben die Verarbeitung all unserer hochsensiblen Gesundheitsdaten, etwa von Hausarztbesuchen oder Krankenhausbehandlungen, nach einem weitgehend unbestimmten Verfahren und ohne die nötigen Schutzvorkehrungen.«, erklärte Lauterbachs Laudator Thilo Weichert, Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Datenschutz, zur Begründung. 

Weichert erzählte, dass er lange ein Fan von Lauterbach gewesen sei und auf dessen fachliche Kompetenz gehofft habe. »Doch beim Thema Datenschutz im Gesundheitsbereich knüpft Herr Lauterbach nicht nur voll bei seinem Vorgänger an – er verschlimmert dessen verfassungswidrige Pläne zur sogenannten Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten sogar«, heißt es in der Laudatio. 

Sammlung sensibler Daten 

Die Digitalisierung des Gesundheitssystems und einzelne Bausteine des EHDS, wie beispielsweise die elektronische Patientenakte (EPA), seien grundsätzlich sinnvoll. Doch die Jury des Preises stört sich an der Nutzung der Gesundheitsdaten für sogenannte sekundäre Zwecke. Darunter fällt beispielsweise die Datennutzung für wissenschaftliche Forschung. »Das mag sich für manche nicht dramatisch anhören. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass mit den neuen Gesetzen ein zentraler Grundsatz der Medizin über Bord geworfen wird: Die ärztliche Schweigepflicht«, führte Weichert aus. 

Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz sieht nur eine pseudonymisierte Weitergabe der Patientendaten, beispielsweise aus der EPA, vor. Doch Weichert kritisiert in seiner Laudatio: »Pro Datensatz sind so viele sensitive Merkmale über die körperliche und seelische Gesundheit hinterlegt, dass mit ein wenig Zusatzwissen leicht herauszufinden ist, wer da mit welcher Therapie behandelt wurde – das können Daten über Erbanlagen, psychische Störungen oder über seltene Krankheiten sein.« Diese Reidentifizierung könne das Ende des Vertrauensverhältnisses von Arzt und Patient bedeuten. 

Die Jury sieht beachtliche Risiken in der umfangreichen Speicherung der Gesundheisinformationen. So dürfe die Polizei auf die Daten zugreifen und könnte sie für Ermittlungen nutzen. Außerdem sei zu befürchten, dass die Daten durch einen Leak in falsche Hände geraten. »Wer kann künftig ausschließen, dass Versicherungsunternehmen oder Arbeitgeber aus solchen Daten ablesen, wer zum Beispiel wegen einer Depression behandelt wurde oder einen spezifischen Gendefekt hat?«, fragte Weichert in seiner Laudatio. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa