BfArM informiert über Risiken von Falten-Fillern |
Geht schnell, ist aber nicht ohne Gefahr: Falten unterspritzen oder Volumen aufbauen mit Fillern. / © Getty Images/Pyrosky
Die ersten Zeichen der Hautalterung mit wenig Aufwand abmildern oder die Gesichtskonturen optimieren – das versprechen Behandlungen mit sogenannten Fillern, etwa Hyaluronsäure oder Kollagen. So etwas ist durchaus in deutlich unter einer Stunde machbar, quasi to go, ist aber nicht ohne Gefahr. Denn auch wenn es scheinbar nur ein kleiner Eingriff ist, können es die Folgen in sich haben. Das BfArM informiert aktuell auf seiner Website über allgemeine Hinweise und Risiken zu Falten- und Volumenbehandlung durch Filler.
Die bekanntesten Füllmaterialien sind Hyaluronsäure und Kollagenlösungen. Sie gehören zu den »biodegradable« Produkten. Heißt: Sie enthalten laut BfArM keine Partikel und werden vom Körper wieder abgebaut. Das bedeutet für Patienten und Patientinnen, dass die Behandlungen regelmäßig wiederholt werden müssen, um den Effekt zu erhalten.
Außerdem gibt es Produkte, die zwar abgebaut werden, aber partikelbasiert sind. Dazu gehören Calcium-Hydroxylapatit oder poly-L-Milchsäure. Hier kann der Effekt etwas länger anhalten, ist aber dennoch nicht dauerhaft.
»Non-biodegradable« Materialien, also solche, die nicht vom Körper abgebaut werden, enthalten laut BfArM etwa Bestandteile wie Mikroplastik, Polyacrylamid und Silikon. Die Effekte durch Behandlungen mit solchen Materialien halten deutlich länger an.
Laut BfArM steigt das Risiko für schwerwiegende Komplikationen prinzipiell mit der Haltbarkeit des verwendeten Materials. Bei dauerhaft verbleibenden Produkten treten am häufigsten Probleme auf, die teilweise schwer zu behandeln sind. Unmittelbar nach der Behandlung kann es zu Entzündungen und Ödembildungen sowie allergischen Reaktionen kommen.
Eine eher seltene, aber schwerwiegende Komplikation, die auch bei der Behandlung mit abbaubaren Produkten wie Hyaluronsäure-Fillern auftreten kann, ist der Gefäßverschluss. Durch eine Fehlinjektion tritt hier laut BfArM Material statt in das Gewebe in eine zuführende Arterie ein, es kann dann zum Gefäßverschluss, auch Embolie genannt, kommen. Die Folge sind Schmerzen und Taubheitsgefühle. Wenn etwa die Augenregion betroffen ist, kann auch die Sehfähigkeit leiden. Im schlimmsten Fall stirbt das Gewebe durch den Gefäßverschluss ab, der Patient oder die Patientin kann so dauerhaft erblinden.
Komplikationen, die erst im Laufe der Zeit auftreten, sind laut BfArM vor allem sogenannte Granulombildungen. Dabei bewegt sich das Material vom ursprünglichen Injektionsort weg und lagert sich an anderen Stellen ab, was entweder zu ungewollten Verformungen führen kann oder zu Entzündungen. Betroffene sollten in solchen Fällen unbedingt auf zurückliegende Filler-Behandlungen hinweisen, denn durch den zeitlichen Abstand sind diese als Ursache nicht immer sofort ersichtlich.