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Wirtschaftlicher Lagebericht

Betriebsergebnisse fallen auf den Stand von 2019

Das Betriebsergebnis der Apotheken ist 2023 weiter gefallen und betrug im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 147.879 Euro nur noch 4,3 Prozent des Netto-Umsatzes. Das geht aus Zahlen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) hervor, die heute beim DAV-Wirtschaftsforum in Potsdam präsentiert wurden.
Alexander Müller
23.04.2024  12:20 Uhr

Eckart Bauer, Abteilungsleiter Wirtschaft und Soziales der ABDA, musste in seinem Bericht über die wirtschaftlichen Daten der Apotheken im dritten Jahr in Folge einen Rückgang der Betriebsergebnisse verkünden. Die Apotheken lagen 2023 damit unter dem Wert von 2019. Bereinigt um den Verbraucherpreisindex läge der Wert sogar unter 100.000 Euro – auf der Höhe von 2007. Die Daten werden auf Grundlage von rund 2500 testierten Betriebsergebnissen von der Treuhand Hannover Steuerberatung aufgearbeitet.

Besonders dramatisch: 10 Prozent der Apotheken hatten im vergangenen Jahr ein negatives Betriebsergebnis, weitere 14 Prozent erwirtschafteten gerade einmal einen Wert von bis zu 50.000 Euro. Zum Vergleich: Die Bruttolohnkosten eines angestellten Krankenhausapothekers im öffentlichen Dienst (TVöD Entgeltgruppe 14, keine Leiter) liegen auf der ersten Stufe bei 74.500 Euro pro Jahr und auf Stufe 6 bei 106.200 Euro.

Zwar liegt der Umsatz einer durchschnittlichen Apotheke inzwischen bei 3,4 Millionen Euro im Jahr. Der Mittelwert wird aber durch extrem große Spezialversorger stark beeinflusst. 64 Prozent der Apotheken liegen unter dem Durchschnitt, ein typischer Umsatzwert liegt eher zwischen 2 und 3 Millionen Euro.

Apothekenschließungen insbesondere von kleinen Betrieben

Der Umsatz ist angesichts immer mehr sehr teurer Arzneimittel ohnehin keine besonders aussagekräftige Zahl, denn am Zuwachs der sogenannten Hochpreiser partizipieren die Apotheken aufgrund des Honorarsystems kaum.

Im laufenden Jahr erwartet Bauer eine Fortsetzung der Apothekenschließungen, gerade im Bereich kleiner Betriebsstätten. Angesichts einer weiter hohen Kostendynamik dürfte nach seiner Einschätzung ein erheblicher Teil der Apotheken wirtschaftlich »nicht mehr tragfähig« sein.

Weitere Unsicherheit bringe die aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH). Über die Folgen des Skonto-Prozesses auf den Markt wird Sebastian Schwintek von der Treuhand Hannover am morgigen Mittwoch beim DAV-Wirtschaftsforum sprechen.

Noch unklar sind die tatsächlichen Folgen der E-Rezept-Einführung. Der Versandhandel könnte nicht nur im Rx-Geschäft zulegen, sondern durch »Mitreißeffekte« auch den OTC-Markt in Vor-Ort-Apotheken weiter schwächen.

Bauers düstere Prognose zum Schluss: »Wir müssen für 2024 mit einem Rückgang des Betriebsergebnisses der durchschnittlichen Apotheke um mehr als 15.000 Euro rechnen.« Die Apotheken wären dann auf den Wert aus dem Jahr 2015 zurückgefallen. »Für kleinere Apotheken wird es deutlich kritischer«, so Bauer, der das Risiko einer »Perspektivlosigkeit« mit folgender Schließungswelle sieht.

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