Bessere Rahmenbedingungen für die Heilberufe |
PZ |
09.01.2024 14:00 Uhr |
Beim gesundheitspolitischen Jahresauftakt forderte Apobank-Chef Matthias Schellenberg mehr Tempo bei strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen. / Foto: Apobank
Mehr als 400 Gäste aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitspolitik trafen sich am Montagabend auf Einladung der Apobank zum gesundheitspolitischen Jahresauftakt in Düsseldorf. Darüber informierte die Bank am heutigen Dienstag. »Die dringende Notwendigkeit zu Gesprächen und vor allem an pragmatischen Lösungen im Sinne einer qualitativen und wohnortnahen Gesundheitsversorgung scheint größer denn je zu sein«, sagte Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der Apobank, bei der Begrüßung. Das hätten die Protestaktionen der Heilberuflerinnen und Heilberufler sehr deutlich signalisiert. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen erschwerten die Rahmenbedingungen zunehmend die Arbeit der Heilberufler. Tragfähige Finanzierung und mehr Tempo bei strukturellen Veränderungen seien daher jetzt vordringlich, betonte Schellenberg.
Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), erteilte den Liberalisierungsplänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut eine Absage. Für die Apothekerschaft sei vor allem der Plan der »Pseudoapotheke« untragbar. »Wir brauchen die gleiche Arzneimittelversorgung auch in ländlichen Gebieten«, sagte Benkert und fügte hinzu: »Wo Apotheke drauf steht, muss auch Apotheke drin sein.«
Angesichts von zunehmender Bürokratie und Fachkräftemangel werde die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung für die Ärztinnen und Ärzte immer herausfordernder, machte Susanne Johna deutlich. Die Vize-Präsidentin der Bundesärztekammer sowie 1. Vorsitzende des Marburger Bundes forderte daher Entlastungen für die Ärztinnen und Ärzte. »Bürokratieabbau darf nicht mehr nur ein Schlagwort sein, und die Telemedizin in der Notfallversorgung ist sicher ein sinnvoller Schritt sowie auch andere Berufe besser in die Versorgung zu integrieren.«
Die bürokratischen Lasten und die Sanktionspolitik bei der Digitalisierung beklagte auch Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Die Sanktionspolitik bei Digitalisierungsprozessen sei der falsche Weg, und seine Sorge wachse, »dass sich die jungen Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner nicht mehr für die eigene Praxis entscheiden, weil die Rahmenbedingungen immer schlechter werden.«