Bessere Betreuung mit dem Gesundheitspass |
Alexandra Amanatidou |
24.04.2025 16:00 Uhr |
Der Gesundheitspass der Apothekerkammer Niedersachsen. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
Laut dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD soll die Apotheke als Heilberuf weiterentwickelt werden. Dazu plädieren die Politikerinnen und Politiker für eine stärkere Rolle der Apotheken bei der Entwicklung der Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte der Gesundheitspass sein, den die Apothekerkammer Niedersachsen entwickelt hat und ihren Mitgliedern kostenlos zur Verfügung stellt.
Mit dem Gesundheitspass können Patientinnen und Patienten einen Teil ihrer Gesundheitsversorgung selbst organisieren. »Die Apotheke übernimmt hier nicht nur die Rolle des Medikamentenversorgers, sondern bietet sichtbar ihre zusätzlichen pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) an«, heißt es in der Mitgliederzeitschrift der Apothekerkammer Niedersachsen. So entstehe eine langfristige Begleitung, die weit über die Beratung bei der Abgabe von Medikamenten hinausgehe.
Der Gesundheitspass erfasst zum Beispiel Blutdruckwerte und dokumentiert Termine. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
Der Gesundheitspass erfasst Blutdruckwerte und dokumentiert Termine für pharmazeutische Dienstleistungen wie Blutdruckmessungen und Medikationsanalysen. Nach Ansicht der Apothekerkammer Niedersachsen kann mit dem Pass eine enge Bindung zu den Patientinnen und Patienten aufgebaut werden. »Die regelmäßigen Besuche in der Apotheke – sei es zur Blutdruckmessung oder zur Beratung über ihre Medikation – sorgen für einen stetigen Austausch und festigen die Beziehung zwischen Apothekenteam und Patient«.
Die Apotheker könnten sich so von der Online-Konkurrenz abheben und die Kundenbindung stärken. »Der Gesundheitspass erinnert sie daran, dass sie das Recht auf verschiedene pharmazeutische Dienstleistungen haben, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.«
Der Gesundheitspass kann auch die Kontaktdaten des Hausarztes oder der Hausärztin und der Krankenkasse enthalten und so eventuell die Kommunikation mit anderen Akteuren erleichtern.
Ein solcher Pass könnte insbesondere für ältere Patientinnen und Patienten hilfreich sein, die möglicherweise Schwierigkeiten im Umgang mit der elektronischen Patientenakte haben, deren flächendeckende Nutzung ab dem 29. April beginnen soll. Auch für Kinder könnte ein solcher Pass nützlich sein.