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Risikofaktor

Besser ohne Smartphone auf Toilette

Wer mit Smartphone auf die Toilette geht, riskiert Hämorrhoidenleiden. Das zeigt eine neue Studie aus Boston, die im Fachjournal »PLOS One« erschienen ist.
Christina Hohmann-Jeddi
04.09.2025  15:30 Uhr

Hämorrhoiden sind arteriovenöse Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms, die eine Rolle bei der Kontinenz spielen. Jeder Mensch hat sie. Sie fallen aber vor allem dann auf, wenn sie geschwollen und vergrößert sind. Dann kommt es zu Symptomen wie Jucken, Blutungen oder auch Schmerzen. Dieses Hämorrhoidalleiden ist ein Volksleiden, wie es in der S3-Leitlinie zu der Erkrankung heißt, das bis zu 3,3 Millionen Behandlungen in Deutschland pro Jahr verursacht.

Schon länger gibt es den Verdacht, dass Smartphones auf der Toilette ein Risikofaktor sein könnten. Denn sie verleiten dazu, länger zu sitzen – was den Druck auf das Gewebe erhöht. Belastbare Daten fehlten bislang. Nun hat ein Forschungsteam um Dr. Chethan Ramprasad vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, USA, den Zusammenhang zwischen Handynutzung auf der Toilette und dem Risiko für Hämorrhoidalleiden untersucht.

Hierfür befragte das Team 125 Erwachsene, die sich einer Vorsorgekoloskopie unterzogen, zu ihrer Handynutzung. Bei 43 Prozent von ihnen wurden bei der Untersuchung Hämorrhoiden festgestellt. 66 Prozent der Teilnehmenden gaben an, auf der Toilette ihr Smartphone zu nutzen. Diese Gruppe war im Schnitt jünger und verbrachte deutlich mehr Zeit beim Stuhlgang: 37 Prozent saßen länger als fünf Minuten, verglichen mit nur 7,1 Prozent der Nicht-Nutzer. Am häufigsten wurden das Lesen von Nachrichten und die Nutzung sozialer Medien genannt, berichtet das Team in »PLOS One«.

Höheres Risiko für Hämorrhoiden bei Handynutzung auf der Toilette

Nach Auswertung der Daten stellten die Forschenden fest: Smartphone-Nutzer hatten ein um 46 Prozent höheres Risiko für Hämorrhoiden als Menschen, die ohne Handy auf die Toilette gehen. Das Team stellte auch fest, dass das Pressen beim Stuhlgang in dieser Studie keinen Einfluss auf das Risiko zeigte – entgegen bisherigen Annahmen.

Die Seniorautorin Dr. Trisha Pasricha gibt in einer Mitteilung des Journals einen einfachen Verhaltenstipp: »Diese Studie untermauert den allgemeinen Rat, das Smartphone draußen zu lassen und zu versuchen, nicht mehr als ein paar Minuten für den Stuhlgang zu benötigen. Wenn es länger dauert, sollten wir uns fragen: Lag es wirklich an Schwierigkeiten beim Stuhlgang – oder daran, dass meine Aufmerksamkeit woanders war?« Die Forschenden betonen, dass weitere Untersuchungen nötig seien, um die Zusammenhänge zu bestätigen.

Wie sich Hämorrhoiden vorbeugen lassen

Fachleute empfehlen neben kurzen Toilettengängen auch ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung, um das Risiko für Hämorrhoidalleiden zu verringern. Wer den Stuhlgang nicht herauszögert, sondern rechtzeitig die Toilette aufsucht, kann zusätzlichen Druck vermeiden und das Risiko senken. Auch langes Sitzen insgesamt sollte möglichst reduziert werden.

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