Besser motiviert dank Fitnesstracker |
Theo Dingermann |
26.07.2021 09:00 Uhr |
Fitnesstracker können laut einer aktuellen Metaanalyse Herz-Kreislauf-Patienten als Motivationshilfe für mehr Bewegung dienen. / Foto: Adobe Stock/oatawa
Der Nutzen von Geräten zur Messung der körperlichen Aktivität (Fitnesstracker) im Gesundheitssystem ist nicht unumstritten. Denn die Geräte dokumentieren zwar die körperliche Aktivität ihres Trägers, doch ob sie auch dazu beitragen, beispielsweise Patienten mit kardiometabolischen Erkrankungen zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren, war bislang nicht belegt. Diese Optionen überprüften jetzt Wissenschaftler um Alexander Hodkinson vom National Institute for Health Research am Manchester Academic Health Science Centre in Manchester in einer Metaanalyse. Die Arbeit wurde im »JAMA Network Open« publiziert.
Insgesamt fanden 34 Studien mit 3793 Teilnehmern Eingang in die Metaanalyse. In der Regel erhielten die Patienten nach einem ersten Beratungsgespräch entweder einen Beschleunigungsmesser, einen Aktivitätsmesser oder einen einfachen Schrittzähler. Zudem erhielten sie ein Logbuch, um ihre Ergebnisse anhand schriftlicher Anweisungen selbst zu dokumentieren.
In einigen Studien war keine zusätzliche Unterstützung durch Moderatoren oder medizinisches Fachpersonal vorgesehen. In 26 Studien (61 Prozent) wurden die Studienteilnehmer jedoch durch begleitende Beratungssitzungen durch medizinisches Fachpersonal, durch persönliche Beratungsgespräche und/oder regelmäßige Telekommunikation während der Beobachtungsphase unterstützt.
Die mediane Beobachtungszeit betrug 17 Wochen, variierte aber beträchtlich zwischen den Studien. Die körperliche Aktivität wurde in 25 Studien (66 Prozent) anhand von Schritten pro Tag und in neun Studien (24 Prozent) anhand einer moderat bis stark gesteigerten körperlichen Aktivität (MVPA) gemessen.
Das Ergebnis der Metaanalyse war erstaunlich eindeutig: Patienten, die an kardiometabolischen Erkrankungen litten, fühlten sich offensichtlich durch das Tragen von Fitnesstrackern signifikant dazu animiert, ihre körperliche Aktivität zu steigern. Als besonders effizient erwies sich das Tragen eines Schrittzählers, vor allem dann, wenn eine parallele Betreuung durch medizinisches Fachpersonal angeboten wurde.