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Schlaganfall-Prävention

Besser keine niedrig dosierte ASS für gesunde Ältere

Bei kardiovaskulär gesunden Älteren hat die Anwendung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) zur Primärprävention von ischämischen Schlaganfällen offenbar keinen Nutzen. Im Gegenteil, denn das Risiko für Gehirnblutungen steigt unverhältnismäßig an. Das zeigt eine Sekundäranalyse der ASPREE-Studie (Aspirin in Reducing Events in the Elderly).
AutorKontaktWiebke Gaaz
Datum 07.08.2023  16:00 Uhr

Diese große australische Studie untersuchte in den Jahren 2010 bis 2014 das Nutzen-Risiko-Verhältnis von niedrig dosierter ASS bei Menschen über 70 Jahren. Mehr als 19.000 Studienteilnehmende mit umfassender Blutdruck- und Lipidkontrolle und ohne vorbestehende kardio- oder zerebrovaskuläre Erkrankungen nahmen täglich 100 mg ASS oder Placebo ein und wurden fünf Jahre nachbeobachtet.

Forschende der Monash University in Melbourne werteten nun die sekundären Endpunkte der Studie – Schlaganfallinzidenz und das Auftreten von Gehirnblutungen – in einer Sekundäranalyse erneut aus. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachmagazin »JAMA Network Open« online.

Demnach konnte die tägliche Einnahme von 100 mg ASS die Zahl der ischämischen Schlaganfälle im Vergleich zu Placebo nicht signifikant reduzieren (146 versus 166). Blutungen traten zwar grundsätzlich selten auf, aber der beobachtete Anstieg von Gehirnblutungen um 38 Prozent (hämorrhagische Schlaganfälle und intrakranielle Blutungen unterschiedlicher Genese) in der ASS-Gruppe war statistisch signifikant (108 Fälle beziehungsweise 1,1 Prozent versus 79 Fälle beziehungsweise 0,8 Prozent). Das bedeutet, dass bei dieser Studienpopulation 20 verhütete ischämische Schlaganfälle mit 29 intrakraniellen Blutungen »erkauft« wurden.

Die Wissenschaftler schließen aus diesen Ergebnissen, dass bei älteren Menschen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen die Risiken niedrig dosierter ASS den potenziellen Nutzen überwiegen. Nach Ansicht der Forschenden sollte dieser Umstand beachtet werden, da ältere Menschen aufgrund brüchig werdender Gefäße per se ein höheres Blutungsrisiko haben. Zudem ist bei ihnen die Gefahr von Stürzen mit Kopfverletzungen erhöht. Hirnblutungen sind meist schwieriger zu behandeln als Blutungen in anderen Körperregionen und führen häufiger zu Behinderung oder Tod.

»Ältere Menschen, die Angst vor einem Schlaganfall haben, sollten nicht ohne ärztlichen Rat ASS einnehmen, sondern sich auf einen gesunden Lebensstil und Blutdruckkontrolle konzentrieren«, sagt Erstautor Professor Dr. Geoffrey Cloud in einer Pressemitteilung der Universität. Die Erkenntnisse betreffen jedoch nicht jene Patienten, die ASS nach einem Herzinfarkt oder ischämischen Schlaganfall verordnet bekommen. In der Sekundärprävention gilt der Nutzen der Blutverdünnung mit ASS als gesichert.

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