Berliner Kammer vor Führungswechsel |
Ina Lucas sammelte mit ihrer Liste die meisten Stimmen ein. / Foto: Spreekind-Fotografie / Sandra Schneider
Die Liste 3 »Apotheke vor Ort: gemeinsam für die Zukunft der Offizin. Eine Liste für alle«, die von Lucas geführt wird, kommt laut einer Mitteilung der Kammer auf 985 von 2174 gültigen Stimmen. Damit stehen ihr 21 von 45 Sitzen in der konstituierenden Delegiertenversammlung zu, die für den 7. Mai geplant ist. Einen Koalitionspartner wird Lucas also in jedem Fall benötigen.
Liste 5 (Apotheker/-innen aus Industrie, Wissenschaft und Verwaltung) kam demnach mit 452 Stimmen auf den zweiten Platz. Ihr stehen 10 Sitze zu. Die Liste 4 (AAA – Allianz Aller Apotheker), die Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz anführt, erhielt laut Kammermitteilung 448 Stimmen und bekommt dadurch 9 Sitze in der Delegiertenversammlung. Die restlichen Stimmen teilen sich mit 170 Stimmen (3 Sitze) auf die Liste 2 (Aktive Apotheker*innen) und 119 Stimmen (2 Sitze) für die Liste 1 (Hauptstadtapotheker) auf.
Zusammengehen könnte Liste 3 mit Liste 2 (Aktive Apotheker*innen) unter der Führung von Hendrikje Lambertz, die 170 Stimmen und damit 3 Sitze holte. Rechnerisch kämen die möglichen Partner so auf 24 Sitze und würden damit im 45-köpfigen Gremium eine Mehrheit bilden, wenn auch eine knappe.
Lucas zeigt sich hocherfreut über das Ergebnis. »Ich bin überwältigt vom Wahlergebnis und freue mich, dass unsere Liste so viel Zuspruch erfahren hat«, sagte sie zur PZ. Ihr Dank gehe an die vielen Unterstützer im Wahlkampf sowie »an an die Wählerinnen und Wähler, die uns ihr Vertrauen ausgesprochen haben«.
Ihre Liste werde nun rasch in Koalitionsgespräche gehen, um dann ab Mai die Arbeit in der Kammer beginnen zu können. »Die nächsten Jahre werden mehr denn je entscheidend sein für den Berufsstand in der Hauptstadt und wir werden alles daran setzen, die Apotheken in Berlin zu stärken«, versprach Lucas. »Dazu werden wir nicht zuletzt den konstruktiven Diskurs mit der gesamten Delegiertenversammlung suchen.«
»Es war ein herausfordernder und spannender Wahlkampf«, sagte der Vorsitzende des Wahlausschusses, Frank Keller, nach der Stimmenauszählung. »Die kommende Amtsperiode wird für die neue Präsidentin oder den neuen Präsidenten der Apothekerkammer Berlin ein anspruchsvoller Abschnitt.«
Es sei »von entscheidender Bedeutung, dass wir eine starke und verlässliche Apothekerkammer haben, um den Herausforderungen unserer Branche standzuhalten und die berufsrechtliche Gestaltung zu formen«.
Die Wahlbeteiligung betrug demnach 39,28 Prozent (2019: 40,75 Prozent) und liegt damit im Durchschnitt der vorherigen Jahre. Das Interesse an der öffentlichen Auszählung war in diesem Jahr ähnlich hoch wie im Wahljahr 2019.
Lucas´ Herzensthema ist die »hochwertige Pharmazie«, wie sie es nennt: »Wir müssen uns die Qualitätsfrage stellen und die der Qualitätssicherung. Es muss ein breites Fortbildungsangebot für alle Beschäftigten in der Apotheke geben, mit niedrigschwelligem Zugang, on demand verfügbar und am besten bundesweit vernetzt«, erklärte Lucas der PZ bereits im Februar.
Auch das Thema Altersversorgung seht auf der Agenda der Berliner Apothekerin: »Die Versorgungswerke müssen erhalten bleiben. Wir sollten pharmazeutische Lebensleistungen honorieren. Von Kolleginnen und Kollegen, die sich 30 und mehr Jahre für den Beruf eingesetzt haben, kann die nächste Generation viel lernen.««