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Schwangerschaft

Benzodiazepine erhöhen das Risiko für Fehlgeburten 

Die Einnahme von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft sollte wegen Risiken für den Fetus nur nach strenger Indikation erfolgen. Sie ist einer großen Studie aus Taiwan zufolge zudem mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten assoziiert.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 12.01.2024  09:00 Uhr

In einer populationsbasierten Fall-Zeit-Kontrollstudie werteten die Forschenden um Lin-Chieh Meng von der National Taiwan University in Taipeh Daten der nationalen Datenbank zur Beantragung einer Geburtsurkunde und der nationalen Gesundheitsversicherung aus. Schwangerschaften, für die zwischen 2004 und 2018 eine Fehlgeburt registriert worden war, wurden in die Verum-Gruppe aufgenommen und im Verhältnis 1:1 mit Kontrollpersonen für Expositionstrends abgeglichen. Dabei wurden auch demografische Merkmale und Komorbiditäten vor der Schwangerschaft berücksichtigt.

Insgesamt werteten die Forschenden 3.067.122 Schwangerschaften von 1.957.601 Frauen aus. Für 136.134 (4,4 Prozent) Schwangerschaften war eine Fehlgeburt registriert. Als Fehlgeburt wurde jeder Schwangerschaftsverlust definiert, der zwischen dem ersten Besuch der Schwangerenvorsorge (etwa in der achten Schwangerschaftswoche) und der 19. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche auftrat. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachmagazin »JAMA Psychiatry« veröffentlicht.

Deutlich erhöhtes Fehlgeburtsrisiko

Die Forschenden konnten zeigen, dass die Verwendung von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten verbunden war (Odds Ratio 1,69); selbst nach Berücksichtigung möglicher Störfaktoren, einschließlich solcher, die mit der Genetik und dem familiären Umfeld zusammenhängen. Das Risiko stieg um etwa 70 Prozent.

In Subgruppenanalysen wurde zudem ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt mit jedem einzelnen häufig verwendeten Benzodiazepin in Verbindung gebracht. Dabei resultierten Odds Ratios für eine Fehlgeburt von 1,39 für Alprazolam bis 2,52 für Fludiazepam (in Deutschland nicht im Handel).

Darüber hinaus beobachteten die Forschenden eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Benzodiazepin-Exposition und Fehlgeburt, wobei das Risiko für eine Fehlgeburt von 1,61 für niedrige Dosen auf 1,86 für hohe Dosen anstieg.

»Die Ergebnisse untermauern die Notwendigkeit, dass Benzodiazepine nur nach einer gründlichen Abwägung des potenziellen Nutzens und der Risiken für Mutter und Kind eingesetzt werden sollten«, so die Autoren.

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