Beiträge zu L-Thyroxin und Misoprostol ausgezeichnet | 
| Brigitte M. Gensthaler | 
| 30.10.2025 09:30 Uhr | 
				
		
	
		Die Preisträger und das Stifterehepaar (von links): Beatrix und Dr. Franz Stadler, Professor Dr. Ulrike Holzgrabe, Jochen Breyer, Steffi Unsleber, Marthe Ruddat und Saida Belaatel / © Stiftung Arzneimittelsicherheit
Kürzlich zeichnete die Stiftung Arzneimittelsicherheit im Münchner Presseclub die Autorin eines Printartikels sowie die Autorenteams von zwei TV-Beiträgen aus. Der Preis ist je Kategorie mit 5000 Euro dotiert. Benannt ist er nach dem 2021 verstorbenen Pharmakologen Professor Dr. Ulrich Schwabe, der langjähriges Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports war.
Die Stiftungsvorsitzende Professor Dr. Ulrike Holzgrabe, Würzburg, begrüßte namens der Stiftungsgründer Beatrix und Dr. Franz Stadler. Die gemeinnützige Stiftung widme sich ganz dem Thema Arzneimittelsicherheit, fördere wissenschaftliche Studien zur Arzneimittelqualität, veranstalte Vorträge mit dem Frankfurter House of Pharma und die Münchner Arzneimittelgespräche. Mit dem Ulrich-Schwabe-Medienpreis »zeichnen wir jedes Jahr Beiträge um die bestmögliche Arzneimittelversorgung und -sicherheit aus«.
»Arzneimittelsicherheit ist kein Beiwerk, sondern gehört ins Zentrum jeder sicheren und wirksamen Arzneimittelanwendung«, betonte Dr. Sonja Mayer, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, in ihrem Grußwort. Jeder einzelne Schadensfall durch Medikationsfehler müsse den Berufsstand aufrütteln. Dies bekräftigte DAZ-Chefredakteurin Julia Borsch: »Arzneimittelsicherheit ist wie Strom aus der Steckdose; sie fällt nur auf, wenn sie ausfällt.« Dank der Meinungsfreiheit in Deutschland könnten Missstände öffentlich angesprochen werden.
Die Preise verliehen Holzgrabe und Stiftungsbeiratsmitglied Dr. Till Rüger an Autorinnen und Autoren von »Der Spiegel« sowie den TV-Sendungen »ZDF – Die Spur« und »NDR – STRG_F«.
Der Medienpreis in der Kategorie Print ging an die Spiegel-Autorin Marthe Ruddat, die in einem fundiert recherchierten Beitrag den Langzeiteinsatz von L-Thyroxin hinterfragte. Sie sei eher zufällig auf die Überversorgung mit L-Thyroxin gestoßen und habe tiefer recherchiert, so Ruddat. Sie habe vielfältige Gründe für ungeprüfte Dauerverordnungen gefunden und dies allgemeinverständlich vermittelt.