Pharmazeutische Zeitung online
Seltene Erkrankungen

Bei Verdacht dran bleiben bei der Diagnose-Findung

Es werden immer mehr seltene Erkrankungen registriert. Die Suche nach einer Diagnose kann viele Jahre dauern und sehr belastend sein. Oft können spezialisierte Zentren helfen.
dpa
27.02.2025  12:04 Uhr
Zentrum findet bei rund einem Drittel eine seltene Diagnose

Zentrum findet bei rund einem Drittel eine seltene Diagnose

An das Zentrum in Homburg wendeten sich Patienten, die bei der Diagnose ihrer Krankheit nicht weiterkommen, sagte der Sprecher des Zentrums, Robert Bals. Nach Sichtung der Unterlagen würden die Fälle beim Verdacht auf eine seltene Erkrankung mit Fachkollegen der Uniklinik besprochen. Dann werden diese entsprechend verteilt, etwa auf Neurologie, Orthopädie oder Kinderklinik.

Im Schnitt gebe es rund 70 Anfragen im Jahr an das Zentrum. In rund einem Drittel der Fälle könne man bei der Diagnose helfen, sagte der Professor für Innere Medizin und Pneumologie. Bei den übrigen stelle sich heraus, dass es keine seltene Erkrankung sei – oder die Diagnosefindung ziehe sich hin.

Die Patienten in Homburg kämen nicht nur aus dem Saarland, sondern auch aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Luxemburg. In Spezialambulanzen würden am Uniklinikum jährlich viele Patienten, in denen es schon eine Diagnose gebe, behandelt. Stationär seien es etwa 3000 Fälle.

Medikamente für 3 Prozent der seltenen Erkrankungen

Bei seltenen Erkrankungen gebe es kaum Therapien und Medikamente, weil die Fallzahlen so gering sind, sagte Bals, der das Zentrum 2016 mitgegründet hat. Für nur 3 Prozent dieser Erkrankungen stünden in Deutschland zugelassene Medikamente zur Verfügung.

Rososinska sagte, man solle als Patient bei der Suche nach der Diagnose »dranbleiben«. Es könne sein, dass irgendwann ein neues Symptom dazukomme, das dann zur Klärung beitragen könnte. Sie selbst habe solche Fälle schon erlebt, sagte die 48-Jährige.

Bernward Wittschier dagegen ist nach all den Jahren Suche resigniert. »Ich habe alle Untersuchungen, die man machen kann, schon zigmal gemacht«, sagte er. Lumbalpunktion, Röhre, Nerventests. »Man hatte bei mir schon so viele Verdachtsdiagnosen: Gehirntumor, Alzheimer, Multiple Sklerose. War aber alles nichts.« Er habe auch sonst vieles versucht: Spritzen, Cortison, Homöopathie.

Ein Gehirnspezialist habe zu ihm gesagt: »Herr Wittschier, dass Sie eine deutliche Erkrankung haben, kann ich feststellen. Sie sind wahrscheinlich einer von 10, 20 oder 30 Leuten in Deutschland, die so etwas haben. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wo sie herkommt.« Zumindest wird an bislang undiagnostizierbaren Krankheiten weiter geforscht und die Pharmaindustrie bringt regelmäßig Orphan Drugs zur Marktreife.

Wittschier sagte, er hoffe, dass eines Tages jemand erkenne, was er habe. Oder wenigstens eine Ahnung oder Idee habe, was es sein könnte. Sein größter Wunsch sei: »Einen Tag mal wieder ganz normal zu erleben wie vor 20 Jahren. An dem ich alles spüre und schmecke.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa