Bei Präventionsthemen sind EU-Minister im Einklang |
Jennifer Evans |
26.07.2024 14:00 Uhr |
Wie die Kooperation und die Vernetzung zwischen den Gesundheitssystemen künftig laufen soll, diskutierten nun die EU-Gesundheitsminister. / Foto: IMAGO/Newscom / EyePress
In allen EU-Mitgliedstaaten ist die Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Herausforderung und eine Belastung für die Gesundheitssysteme. Wie sich in Zukunft gemeinsam Prävention gestalten lässt, war ein Thema auf der Agenda der EU-Gesundheitsminister in Budapest, zu der die ungarische Ratspräsidentschaft eingeladen hatte.
Konkret stand auf der Tagesordnung der informellen Zusammenkunft, welche Maßnahmen die EU ergreifen oder weiterentwickeln kann, um den Ländern diesbezüglich unter die Arme zu greifen, wie aus einem Dokument des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hervorgeht.
Diskutiert haben die EU-Gesundheitsminister demnach ebenfalls darüber, wie sich die Verordnung zum europäischen Gesundheitsdatenraum, dem sogenannten European Health Data Space (EHDS), am besten umsetzen lässt.
Die dritte gesundheitspolitische Priorität, die Ungarn in den Fokus stellte, war laut BMG-Dokument die europäische Zusammenarbeit im Bereich Transplantation. Angedacht ist demnach ein Austausch zwischen den Mitgliedstaaten untereinander, aber auch mit der Europäischen Kommission, um so gemeinsame Hürden zu meistern, Best-Practice-Bespiele abzuleiten sowie weitere Punkte zu identifizieren, die Organspenden und Transplantationen in Europa verbessern.
Zum Inhalt der Gespräche sagte der ungarische Minister Péter Takács laut »Euro News«, die Delegierten seien sich weitgehend einig darüber gewesen, wie wichtig nun ein »konzertiertes Vorgehen« zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei. Dasselbe gelte für die Bedeutung von Prävention sowie der Förderung der Gesundheitskompetenz.
Die diskutierten Ideen würden nun beim offiziellen Ministergipfel im Dezember in Schlussfolgerungen des EU-Rats einfließen. Takács: »Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam einen Aktionsplan verabschieden werden, der so erfolgreich ist wie der Aktionsplan zur Krebsbekämpfung, auf den sich Schweden, Frankreich und die Tschechische Republik (während ihrer Präsidentschaft) geeinigt haben.«
Mit Blick auf den EHDS hat Ungarn laut Takács den Vorschlag ins Spiel gebracht, eine gemeinsame Plattform einzurichten, auf der Gesundheitsdaten strukturiert und sicher einlaufen können und die Informationen den Mitgliedstaaten später für Forschung und politische Überlegungen zur Verfügung stehen. »Ich glaube, dass dies ein gutes Pilotprojekt sein könnte, bei dem wir in Echtzeit testen können, wozu das System in der Lage ist«, zitiert ihn »Euro News«. Er sei überzeugt davon, dass »gute Entscheidungen nur auf der Basis guter Daten« erfolgen könnten.