Bei CGM sind noch nicht alle Probleme behoben |
Jennifer Evans |
11.01.2022 17:30 Uhr |
Nach einem Angriff auf die internen Systeme von CGM, gibt es nach wie vor technische Schwierigkeiten. / Foto: CGM
Die erste Schadensanalyse von CGM hatte nach Angaben des Unternehmens ergeben, dass der Angriff Ende des vergangenen Jahres keine Auswirkungen auf die Kundendaten oder -systeme gehabt hatte. Vor allem war die Verfügbarkeit interner E-Mail- und Telefondienste betroffen. Die PZ hatte darüber berichtet. Mehrere Wochen danach scheint das mehr oder minder noch immer der aktuelle Stand zu sein. »Die überwiegende Mehrheit unserer Kundensysteme ist in Betrieb. Wir erhöhen weiterhin die Verfügbarkeit unseres Kundensupports. Unsere Backup-Infrastruktur läuft erfolgreich«, so die letzte Information des EDV-Unternehmens, das Kunden im Bereich E-Health hat sowie Praxis- und Klinikverwaltungssysteme anbietet.
Unklar ist aber offenbar noch, wann der übliche Zugriff auf die Lauer-Taxe Online 4.0 wieder möglich sein wird. »Weiterhin arbeiten wir intensiv daran, Ihnen Ihre individuellen Einstellungen wie zum Beispiel Suchmodelle, Listenansichten oder eigene Artikelmerkmale sind wieder zur Nutzung zur Verfügung zu stellen«, teilte das Unternehmen auf seiner Website zuletzt zu diesem Thema mit. Einen Termin wollte CGM nicht nennen, wann diese Funktion wieder freigeschaltet sein wird und bat die Kunden »weiterhin um etwas Geduld.« Dem Unternehmen zufolge sind die Großhandelsangebote im Reiter »Angebote« als zusätzliche »Preis-Info« abgebildet. Die Einwahl in die Lauer-Taxe erfolgt derzeit über
In den ersten Wochen nach dem Hackerangriff überwachte CGM nach eigenen Angaben die Systeme in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Das ist auch immer noch der Fall. Auf Nachfrage der PZ heißt es: »Wir überwachen weiterhin alle Systeme genau und arbeiten auf das Engste mit allen relevanten öffentlichen Stellen zusammen, welche von Anfang an vollständig über den Angriff informiert sind. Wir haben Strafanzeige erstattet.« Die Integrität der Daten und die Verfügbarkeit der Kundensysteme habe nach wie vor »höchste Priorität«. Später will CGM die Ergebnisse der Schadensanalyse »auswerten und daraus lernen«. Auf die Frage der PZ, ob das Unternehmen Konsequenzen aus dem Vorfall zieht, heißt es: »Wir sind zuversichtlich, dass wir dadurch gestärkt aus dieser Situation hervorgehen werden.«
Apotheken ist die CompuGroup Medical auch bekannt, weil das Unternehmen neben Softwaresystemen auch die Gematik-Zulassung für den ersten E-Health-Konnektor für die Telematik-Infrastruktur (TI) erhalten hatte sowie Leistungserbringer aus dem Gesundheitswesen mit dem Fachdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) ausstattet. Außerdem arbeitet CGM derzeit zusammen mit dem Kooperationspartner Scanacs am Thema E-Rezept-Direktabrechnung.
Über aktuelle Entwicklungen zu dem Thema informiert CGM hier.