Bäume als Architekten |
| Jennifer Evans |
| 17.03.2025 07:00 Uhr |
Pavillion unter Plantanen: In der Baubotanik wird die Natur für menschliche Zwecke umprogrammiert. / © TUM/Kristina Pujkilovic
Während wir Menschen durch den Alltag hetzen, verharren Bäume majestätisch an einem Ort und wachsen mit Geduld. Ihre Ruhe ist eine Inspiration für Seele und Städtebau zugleich. Denn die Baubranche gehört zu den größten CO2-Produzenten – höchste Zeit umzudenken, so der Gedanke einer neuen Ausstellung in München.
Die großen Baumkronen tragen durch Schatten und Verdunstung dazu bei, die Temperaturen in städtischen Hitzeinseln zu senken und die Lebensqualität der urbanen Bevölkerung zu erhalten. Pflanzen lehren uns, langfristig zu denken. Wieso sollten Bäume also in Zukunft nicht gleich in Gebäude integriert werden? Architektur muss schließlich nicht starr sein, sondern kann genauso wachsen, atmen und leben. Und sich vielleicht sogar selbst reparieren.
Diesen Ansatz verfolgt zumindest die Baubotanik. Sie hat das Ziel, lebende und nicht-lebende Elemente zu einer pflanzlich-technischen Einheit zu verschmelzen. Die interdisziplinäre Forschung in diesem Bereich setzt neben Botanik auf Ingenieurbiologie, Arboristik und Forstwissenschaft. Geprägt hat den Begriff Baubotanik das Institut Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGMA) der Universität Stuttgart im Jahr 2007.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. September 2025 in der Pinakothek der Moderne in München zu sehen.