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Multiple Sklerose

B-Zellen nicht unter Kontrolle

Bei der neurologischen Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) scheint eine mangelnde Kontrolle von B-Zellen im ZNS an der Pathogenese beteiligt zu sein. Das zeigte ein Team der Technischen Universität München (TUM) anhand eines Tiermodells und von Patientenproben.
Christina Hohmann-Jeddi
08.11.2018  15:26 Uhr

Die sogenannten Myeloid-Derived Suppressor Cells (MDSCs) sind eine wichtige Kontrollinstanz des Immunsystems und sorgen dafür, dass Immunreaktionen nicht zu stark werden. Bei MS scheinen diese Kontrollen im Nervensystem teilweise zu versagen, wie das Team um Thomas Korn, Professor für experimentelle Neuroimmunologie an der Neurologischen Klinik der TUM, im Fachjournal »Nature Immunology« berichtet.

»Wir interessierten uns in erster Linie für den kontrollierenden Einfluss der MDSCs auf die B-Zellen. Ihre Rolle bei der Entstehung von MS ist bisher noch unklar. Sie scheinen aber einen wichtigen Anteil zu haben – das haben wir uns genauer angesehen«, erklärt Korn das Ziel der Studie in einer Pressemitteilung.

In einem Mausmodell für MS, bei dem eine autoimmune Enzephalitis ausgelöst werden kann, entfernten die Forscher die MDSCs aus dem Gehirn und beobachteten, dass B-Zellen sich dort verstärkt sammelten – vor allem an den Hirnhäuten. Es entstanden dort Entzündungen und Schäden. Dieses Phänomen zeigte sich nicht, wenn genügend MDSCs vorhanden waren und die Anzahl der B-Zellen kontrollierten. Wie die B-Zellen das Gehirngewebe schädigen, ist noch nicht geklärt.

Dass das Wegfallen der MDSCs auch für den Krankheitsverlauf bei Menschen negative Folgen haben könnte, zeigten die Forscher anhand von 25 Proben aus der Rückenmarksflüssigkeit von MS-Erkrankten. Waren dort viele MDSCs, so hatten die Patienten meistens einen milderen Verlauf mit weniger Entzündungsschüben. Bei Patienten mit stärkeren Symptomen waren die MDSC-Zahlen dagegen niedriger. Es gibt bereits zugelassene Therapien, die die Zahl der B-Zellen herunterregulieren. »Wir liefern nun eine Erklärung, warum das zumindest bei schlechten Verläufen eine effektive Art der Behandlung sein kann«, so Korn.

 

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